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Gewalt gegen Frauen: Beratungen in 17 Sprachen angeboten

IMAGO/Eibner
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Im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen dem Netzwerk österreichischer Frauenberatung und dem Integrationsfonds werden Dolmetscher speziell für diese Beratungen ausgebildet, um gezielter helfen zu können.

Der Bedarf an Beratungen im Zusammenhang mit Gewalt an Frauen und Mädchen ist groß. Allein im Vorjahr führte das Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen über 170.000 durch. Gemeinsam mit dem Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) stellt es nun Beratungsangebote in 17 Sprachen zur Verfügung. Auch Seminare und Schulungen werden angeboten. Die Kooperation ermöglicht, dass Dolmetscherinnen und Dolmetscher speziell für Beratungen ausgebildet werden. So können sie zielgerichtet auf Fragestellungen und Anliegen von Betroffenen eingehen.

Zum Einsatz kommen diese Dolmetscherinnen und Dolmetscher bundesweit in Einrichtungen des Netzwerks, bei denen Migrantinnen damit auch in zahlreichen Herkunftssprachen Unterstützung finden. Sonia Koul, Leiterin Team Frauenförderung im ÖIF: "Gewalt gegen Mädchen und Frauen gilt es entschieden entgegenzutreten. In den Beratungsstellen wird den Betroffenen anonym, kostenfrei und unkompliziert weitergeholfen. Durch die Unterstützung ermöglicht der ÖIF einen einfachen und niederschwelligen Zugang zu Beratungen für Frauen auch mit geringen Deutschkenntnissen." Im Zuge der Kooperation werden mit dem ÖIF-Frauenzentrum Exkursionen und Austausch-Treffen von Frauen-Gruppen in Beratungsstellen durchgeführt.

„Jede Frau findet Unterstützung"

Sophie Hansal, Koordinatorin und Geschäftsleitung des Vereins Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen: "Wie groß der Beratungsbedarf ist, wird nicht zuletzt in Zahlen deutlich. Im vergangenen Jahr fanden allein in den Mitgliedseinrichtungen unseres Netzwerks mehr als 175.000 Beratungen statt – persönlich, telefonisch und online. In den Beratungsstellen findet jede Frau und jedes Mädchen Unterstützung – unabhängig von ihrer Herkunft, ethnischen Zugehörigkeit, sexuellen Orientierung, Alter, Religion, Bildung, beruflichem oder sozialem Hintergrund. Mit der Unterstützung des ÖIF können wir diese Angebote mit Hilfe von Dolmetscherinnen und Dolmetscher auch in 17 Sprachen zur Verfügung stellen."

Die Förderung und Unterstützung von Frauen ist integraler Bestandteil aller im Integrationsgesetz (IntG) festgeschriebenen Maßnahmen (Beratung, Deutschkurse sowie Werte- und Orientierungskurse), die vom ÖIF durchgeführt werden. Das ÖIF-Frauenzentrum bündelt Integrationsangebote für Migrantinnen unter einem Dach. Angeboten werden etwa Seminare, Sprechstunden, Dolmetsch- und Unterstützungsangebote. Im Rahmen des Programms "Kompass" werden qualifizierte Zuwanderinnen sechs Monate mit Coachings und Seminaren mit Partnern aus der Wirtschaft beim Jobeinstieg gefördert. Die neue ÖIF-Broschüre "Stopp! Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen" in sieben Sprachen bietet Informationen über verschiedene Formen von Gewalt, Kontaktadressen sowie Anlaufstellen. Sie ist in der ÖIF-Mediathek kostenlos verfügbar.

(APA)

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