Archäologie

Rätsel der Antike: Ein neuer Kaiser aus dem alten Rom

Paul Pearson
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Ein Kopf mit Krone, daneben steht „Kaiser Sponsianus“: Die Münzen aus Siebenbürgen galten lange als Fälschung. Jetzt aber zeigt sich: Sie sind echt. Wer war der mysteriöse Unbekannte?

Es begann ruhmreich mit Augustus und endete glanzlos mit Romolus Augustulus: Fast ein halbes Jahrtausend lang war Rom ein Imperium kluger Herrscher, grausamer Despoten und wahnsinniger Wüstlinge. Wir wissen auch von Abenteurern, die in hinteren Ecken des Reiches den Thron usurpierten, darunter sogar eine Frau. Nur von Sponsianus wissen wir nichts. Da sind nur zwei Münzen, auf denen dieser Namen steht, mit dem Zusatz „Imp.“ für „Imperator“, und einem gekrönten Kopf. Ein Phantom, ein Rätsel. Oder nur ein Fake?

Nicht für Hofkammerrat Palm in Wien. Der tüchtige Finanzminister mehrerer Habsburger erfuhr von einem Fund von acht antiken Goldmünzen in Siebenbürgen und erwarb sie 1713 für die kaiserliche Schatzkammer. Den unbekannten Sponsianus auf zweien von ihnen hielt man für einen lokalen Usurpator aus den Zeiten des Bürgerkriegs Mitte des dritten Jahrhunderts. Später verstreute sich die Sammlung, und 1868 meinte Henry Cohen, der führende Numismatiker seiner Zeit, bei den Münzen handle es sich um „lächerliche“ Fälschungen, „sehr schlecht gemacht“.Dem vernichtenden Urteil beugten sich nicht alle, und Sponsianus spukte weiter durch historische Studien.

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