Das Arditti-Quartett mit Werken von Elliot Carter, Brian Ferneyhough und Clemens Gadenstätter im Konzerthaus: ein Loblied auf die Komplexität.
„Keine Angst, ist ja doch nur Musik“: Diese entspannte Haltung schlug Irvine Arditti sinngemäß in einem Pausengespräch mit dem Wien-Modern-Intendanten, Bernhard Günther, vor – als Antwort auf die Frage, ob denn die Werke dieses Abends mit dem Arditti-Quartett nun besonders komplex wären. Arditti hat recht, das hat sich im Laufe dieser Festival-Ausgabe mit dem Motto „Wenn alles so einfach wäre“ immer wieder erwiesen: Auch inmitten fallweise eklatanter Überforderung und Reizüberflutung sind tiefe, bleibende ästhetische Eindrücke möglich. Mit Komplexität gut umzugehen heißt also nicht, sie zu umgehen, sondern sich ihr einfach auszusetzen.