Martina Wurzer, eine freche Tirolerin im Wiener Gemeinderat, verkörpert die Zukunft der Grünen.
Vielleicht hat es damit zu tun, dass sich die altgedienten Grünen in ihr wiederfinden. Auch sie waren einmal jung und aufmüpfig, bisweilen sogar provokant. All diese Zuschreibungen nämlich bekommt zu hören, wer sich nach Martina Wurzer erkundigt, einer Tirolerin, die zum (Politik-)Studium nach Wien kam, zu den Grünen stieß – und blieb.
Nach drei Jahren bei Albert Steinhauser im Parlament gelang der 30-Jährigen vor der Wien-Wahl der Durchbruch. Wurzer hatte eine derart fulminante Rede hingelegt, dass sie von der Landesversammlung auf Listenplatz fünf gewählt wurde – und routinierte Leute wie Christoph Chorherr oder Martin Margulies hinter sich ließ. Seit Oktober gehört sie nun dem Gemeinderat an, als Bildungs- und Frauensprecherin. Wohin die Reise gehen könnte? Bei ihr, so heißt es, sei alles möglich. pri
("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.01.2011)