Sensationsfund

Bisher unbekannte Mineralien in Meteorit aus Somalia entdeckt

Der untersuchte Teil des Meteorits ist nur ein paar Zentimeter groß.
Der untersuchte Teil des Meteorits ist nur ein paar Zentimeter groß.University of Alberta
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Kanadische Forscher entdecken neue Minerale und taufen sie Elaliit und Elkinstantonit. Der enorm große Meteorit dürfte schon lange auf der Erde sein.

Die genauere Untersuchung eines Meteorits bringt für ein Forscherteam der Universität Alberta in Kanada eine wissenschaftliche Sensation. Der 2020 gefundene und als Meteorit identifizierter Gesteinsbrocken enthält zwei Mineralien, die bisher auf der Erde unbekannt waren.

Benannt nach dem Fundort, der Stadt El Ali in Somalia, handelt es sich bei dem 15 Tonnen schweren El Ali um einen der größten Meteoriten der Welt. Der große eisenhaltige Stein, der bei den Einheimischen schon Jahrzehnte lang bekannt ist, soll etwa von Vorfahren genutzt worden sein, um Messer daran zu schleifen. Er soll in Liedern und Gedichten vorkommen, die 50 Jahre zurückreichen.

Selbe Verbindung schon künstlich hergestellt

Die Wissenschaftler aus Kanada finden in der Gesteinsmasse zwei neuartige Eisenverbindungen. Den Entdeckern zufolge ähneln sie Verbindungen, die in den 80er Jahren in einem französischen Labor erzeugt wurden. Mit diesen Daten konnten die beiden neuen Mineralien schnell eingeordnet werden. „Meist erfordert es sehr viel mehr Analysen und Arbeit, bis man sicher sein kann, ein neues Mineral entdeckt zu haben“, erklärt der Forschungsleiter Chris Herd.

Dieses Bild soll den Meteoriten "El Ali" in Somalia zeigen.
Dieses Bild soll den Meteoriten "El Ali" in Somalia zeigen.University of Alberta

Es handle sich bei den Eisenverbindungen um die ersten natürlichen Vorkommen dieser bereits synthetisch erzeugten Verbindungen. Beide bestehen aus Eisen, Sauerststoff und Phosphor. Fe9PO12 tauften die Forschenden "Elaliit" - inspiriert von der Stadt El Ali. "Elkinstantonit", hat die Formel Fe4(PO4)2O und wurde nach der Planetenforscherin Lindy Elkins-Tanton benannt, die aktuell eine Mission der NASA zur Erforschung des Metall-Asteroiden 16 Psyche leitet.Sogar ein drittes Mineral könnte im Untersuchungsteil aus El Ali identifiziert werden. "Jedes Mal, wenn ein neues Material bekannt wird, sind auch Materialwissenschaftler daran interessiert, weil es für eine Vielzahl von Dingen in der Gesellschaft verwendet werden kann,“ so Forscher Herd. Sie hoffen noch mit mehr Bestandteilen des Meteorits versorgt zu werden, bisher konnte nur ein wenige Zentimeter großes Stück des Meteorits untersucht werden. El Ali könnte noch viel mehr ans Tageslicht bringen.>>> Bericht der University of Alberta

(Red.)

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