"Affront"

Hafer- statt Kuhmilch: Tiroler Landwirtschaftskammer über Werbespot von Tirol Werbung verärgert

(c) Getty Images (Johannes Simon)
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In dem Clip der Tirol Werbung ist ein Krampus zu sehen, der einen Kaffee mit Hafer- statt mit Kuhmilch bestellt. Der LK-Präsident vermisst hier die „Sensibilität gegenüber der heimischen Landwirtschaft“.

„Ein Affront gegenüber der Tiroler Landwirtschaft“ - So bezeichnete der Präsident der Tiroler Landwirtschaftskammer, Josef Hechenberger (ÖVP), einen Werbespot der Tirol Werbung. Grund dafür ist, dass in dem Video ein Krampus in seinen Latte Macchiato statt Kuhmilch Hafermilch will - und die Tiroler Kellnerin sich damit freundlich einverstanden zeigt. Die Tirol Werbung ruderte nach der Kritik zurück.

"Wir sind zu allen herzlich, außer zu unseren eigenen Bäuerinnen und Bauern - das würde es wohl eher treffen", ärgerte sich Hechenberger in einer Aussendung. Sie würden mit ihrer Bewirtschaftung dafür sorgen, "dass die Kulturlandschaft, die als Kulisse zahlreicher Werbevideos dient, für Einheimische wie für Touristinnen und Touristen so ansprechend ist", meinte Hechenberger. Er vermisse hier "ganz klar die Sensibilität gegenüber der heimischen Landwirtschaft". Darüber hinaus verstand er nicht, "dass in einem Werbevideo für Tirol, das traditionelle Gastfreundschaft hochhält, 'Hafermilch' und nicht die ureigene, echte Tiroler Milch vorkommt", so Tirols oberster Landwirtschaftsvertreter.

Tirol Werbung will Spot überarbeiten

Der Spot "Wir sind zu allen herzlich" wurde bereits vor drei Jahren gedreht. Die zuständige Tourismusmarketing-Organisation Tirol Werbung ist dafür bei den Cannes Corporate Media & TV Awards sogar ausgezeichnet worden. Nun will sie die Kampagne mit dem Video pausieren und überarbeiten. "Dass der Protagonist 'Hafermilch' bestellt, ist die ironisch überspitzte Pointe des Spots und soll keinesfalls eine Geringschätzung der Arbeit von Tirols Bäuerinnen und Bauern sein", hieß es in einem Statement. Die Tirol Werbung lege "seit vielen Jahren in der Bewerbung einen besonderen Schwerpunkt auf Produkte aus Tirols Landwirtschaft und von den Almen", man wolle die Arbeit der Bauernschaft nicht "schmälern".

(APA)

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