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Das Schrillen violetter Alarmglocken

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Negatives Jahresergebnis, durchwachsenes Spiel und abgelehnter Verwaltungsrat: Bei Austria hängt der Haussegen gehörig schief.

Wien. Bei der Wiener Austria hat sich neben den finanziellen Sorgen eine weitere interne Großbaustelle aufgetan. Bei der ordentlichen Generalversammlung am Dienstagabend erhielt der neue Verwaltungsrat des Fußball-Bundesligisten von den Mitgliedern nicht die notwendige Unterstützung. 34 waren für die vom Kuratorium vorgeschlagene Liste, 80 jedoch dagegen. Die Liste um den Vorsitzenden Robert Zadrazil, er ist Vorstandsvorsitzender von Austrias Kreditgeber Bank Austria, und seinem Stellvertreter Andreas Rudas wurde damit klar abgelehnt.

Woher rührt dieses Misstrauen? Vor allem Rudas war im Vorfeld heftig diskutiert worden, ob das womöglich mit seinem Festhalten an der Insignia-Gruppe zusammenhängt? Das Kuratorium muss nun jedenfalls eine neue Liste erstellen, auf einer außerordentlichen Generalversammlung soll Ende Jänner/Anfang Februar 2023 erneut gewählt werden. Was erledigt der Verwaltungsrat? Er trifft Entscheidungen bei Personalfragen bzw. der Klubausrichtung.

Minus von 7,058 Mio. Euro

Damit nicht genug, dämpft auch die finanzielle Schieflage die Adventstimmung am Verteilerkreis. Im Geschäftsjahr 2021/22 wurde ein Minus von 7,058 Millionen Euro angeschrieben laut den von der Liga veröffentlichten Finanzkennzahlen. Das Fremdkapital wurde demnach zwar um 9,66 Prozent verringert, beträgt aber immer noch 71,9 Millionen Euro.

Erklären mussten sich dazu Präsident Frank Hensel und AG-Vorstand Gerhard Krisch. Tenor: Eine wirtschaftliche Gesundung sei kein „Einjahres-Prozess“, sondern dauere zwei bis drei Jahre. Ob das gelingt?
Auch auf sportlicher Ebene herrscht nach einem Herbst mit ernüchternden Auftritten in der Conference League und dem blamablen Cup-Aus eher weniger Freude. Trainer Manfred Schmid gilt nicht mehr als unumstritten. Eine Entscheidung in der Trainerfrage soll Mitte Dezember fallen. (fin)

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