Verschwörungstheorien

Anfragen an Sektenstelle in Österreich gestiegen

IMAGO/SEPA.Media
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2021 haben um 15 Prozent mehr Menschen Information und Beratung bei der Bundesstelle für Sektenfragen gesucht. Augrund des höheren Aufwands wurde das Budget dafür um 50 Prozent erhöht.

Es geht um Verschwörungstheorien, um kostenintensive oder gesundheitlich problematische Esoterikangebote, religiös-konservative oder fernöstliche Gemeinschaften: Um 15 Prozent mehr Menschen haben 2021 Information und Beratung bei der Bundesstelle für Sektenfragen gesucht.

Intensivere „Beratungsfälle“ wurden um 25 Prozent mehr registriert als im Vorjahr, geht aus dem neuen Tätigkeitsbericht der Bundesstelle hervor. Insgesamt wurden 5968 Informationsgespräche abgewickelt. Bei 583 Fällen war eine umfassendere Beratung bzw. Begleitung notwendig.

Budget um 50 Prozent erhöht

Angesichts des größeren Aufwands wird nun das Budget der Bundesstelle um rund 50 Prozent erhöht, von 400.000 auf 597.000 Euro. Das Geld soll konkret in folgende Initiativen fließen: mehr Beratungskapazitäten, mehr Öffentlichkeitsarbeit, um auf die Problemfelder aufmerksam zu machen, und regelmäßige Berichte.

Untersucht wurden für den Bericht speziell Phänomene des Protests gegen die Covid-Maßnahmen, die Bewegung QAnon mit ihrer „Deep State“-Verschwörungstheorie sowie die Rolle der sozialen Medien bei der Verbreitung solcher Erzählungen. Zu den Kernergebnissen zählt, dass Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben, nicht mit Fakten oder Tatsachen zu erreichen seien. Zudem transportiere QAnon eine Vielzahl von antisemitischen Verschwörungstheorien. Die sozialen Medien fungieren dabei als Brandbeschleuniger.

2023 will die Bundesstelle einen Sonderbericht zum Thema Abschottung veröffentlichen. Dieser soll sich unter anderem mit den Folgen von häuslichem Unterricht und Schulabmeldungen im Zuge der Pandemie beschäftigen.

(Red.)

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