Uraufführung

J. W. Goethes Iphigenie bei den Zuhältern und Huren

Latente Gewalt: Michaela Kaspar als Iphigenie, Jens Claßen als Thoas
Latente Gewalt: Michaela Kaspar als Iphigenie, Jens Claßen als ThoasAnna Stöcher
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Im Theater an der Gumpendorfer Straße versetzt Angelika Messner den Klassiker aus Weimar frei assoziierend in die Halbwelt.

Edel sei der Mensch, hilfreich und gut. Dieser hymnische Vorschlag, mit dem Johann Wolfgang Goethe „Das Göttliche“ preist, passt auch zu einer seiner besten Figuren. Zur Protagonistin von „Iphigenie auf Tauris“. Sein Schauspiel, mit dem er 1779 Weimars High Society gefeiert hat, ist ein Versuch, das abgründige antike Drama ins Schöne zu wenden, ein Höhepunkt des Bildungsprogramms der deutschen Klassik.

Was aber war tatsächlich der Hintergrund im mythischen Griechenland, in den Tragödien des Tantalidengeschlechts? Sind es bloß die schrecklichen Götter, die mit menschlichen Schicksalen spielen? Bei Euripides opfert in „Iphigenie in Aulis“ der ehrgeizige Vater aus Geilheit auf Krieg die älteste Tochter. Seine Frau wird ihn dann nach der Heimkehr aus Troja schlachten, ihn wiederum rächt der eigene Sohn. Muttermord! Dieser Orest trifft in einem weiteren Drama auf seine Schwester. Sie wurde von der Göttin im letzten Moment gerettet. Nun suchen die Letzten aus dieser irren Familie in der Fremde ihre Rettung vor dem Fluch.

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