Medienberichte

Briefbomben in Spanien waren offenbar selbst gebastelt

APA/AFP/OSCAR DEL POZO
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Die unter anderem an führende Politiker und Botschaften adressierten Briefbomben waren hausgemacht, berichten Medien. Sie hätten nur geringe Mengen an pyrotechnischem Material enthalten.

Die in Spanien unter anderem an führende Politiker und Botschaften verschickten Briefbomben waren nach Medienberichten selbst gebastelt. Sie hätten nur geringe Mengen an pyrotechnischem Material und kleine Metallkugeln enthalten, so dass beim Öffnen keine Explosion, sondern eher eine Stichflamme ausgelöst werden konnte, schrieben die Zeitung "El País" und der staatliche TV-Sender RTVE am Freitag unter Berufung auf Polizeikreise.

Nur eine der sechs bekannt gewordenen Sendungen war am Mittwoch im Garten der ukrainischen Botschaft ausgelöst worden und hatte den Sicherheitsbeauftragten der Vertretung an der Hand verletzt. Zum möglichen Absender gab es zunächst keine Angaben und niemand bekannte sich zu den Taten.

Spaniens Solidarität mit Ukraine als Motiv?

Da es sich bei den anderen Adressaten um ein Rüstungsunternehmen, dessen Produkte an die Ukraine geliefert wurden, sowie um Ministerpräsident Pedro Sánchez, Verteidigungsministerin Margareta Robles, das EU-Satellitenzentrum auf dem Luftwaffenstützpunkt Torrejón und die US-Botschaft handelte, wurde ein Zusammenhang mit Spaniens Unterstützung für die Ukraine nicht ausgeschlossen.

Robles erwähnte die Serie der gefährlichen Briefe bei einem Besuch in der Ukraine am Mittwoch zwar nicht ausdrücklich, betonte aber, Spanien stehe weiter fest an der Seite der Ukraine. "Wir werden weiter helfen so wie alle Länder der EU und der Nato, weil wir die Sache der Ukraine für gerecht halten, die Sache von Frieden und Freiheit", sagte Robles.

(APA/dpa)

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