WM-Sprüche zu Deutschland

Deutschland: Erst die Niederlage, und dann noch Gary Lineker

Mandatory Credit: Photo by Dave Shopland/Shutterstock (12894331br) Gary Lineker working pitch side for BBC Manchester Ci
Mandatory Credit: Photo by Dave Shopland/Shutterstock (12894331br) Gary Lineker working pitch side for BBC Manchester Ci(c) IMAGO/Shutterstock (IMAGO/Dave Shopland/Shutterstock)
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Das erneute frühe Aus der Deutschen bei einer Fußball-WM bleibt nicht ohne Nebengeräusch. Vor allem Ex-Fußballer Gary Lineker, nie um einen flotten Spruch verlegen, goss Öl ins deutsche Feuer. Die Selbstzerfleischung läuft.

Der ehemalige englische Fußball-Nationalspieler Gary Lineker hat seinen berühmtesten Spruch nach der deutschen Blamage bei der WM in Katar abgewandelt.

"Fußball ist ein einfaches Spiel. 22 Männer jagen 90 Minuten einen Ball und am Ende gewinnen immer die Deutschen", schrieb er am Donnerstagabend auf Twitter und ergänzte: "Wenn sie es durch die Gruppenphase schaffen." Dazu stellte er ein Video, auf dem er selbst und die beiden britischen Ex-Profis Micah Richards und Alan Shearer in brüllendes Gelächter ausbrechen. 

„Die letzte Gier, dieses etwas Dreckige - das fehlt uns"

Indes läuft in Deutschland eine Welle des Unmutes. keiner versteht, warum sich das Team erneut so früh bei einer WM verabschieden musste. Für Abwehrchef Antonio Rüdiger liegt das Vorrunden-Aus der auch in der Mentalität begründet. „Die letzte Gier, dieses etwas Dreckige - das fehlt uns", sagte der Profi von Real Madrid nach dem am Ende bedeutungslosen 4:2-Sieg gegen Costa Rica: "Viel Talent, alles schön und gut. Aber da gehört mehr dazu als einfach nur Talent, da spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Da müssen wir uns verbessern, ansonsten kommen wir nicht weiter."

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TOPSHOT-FBL-WC-2022-MATCH44-CRC-GERAPA/AFP/FRANCK FIFE

Laut Rüdiger steht die deutsche Nationalmannschaft "wieder bei Null, das ist die harte Realität, aber das ist die Realität, in der wir uns befinden". Man sei am zweiten WM-Vorrunden-K.o. in Folge "selbst schuld", die Niederlage zum Auftakt gegen Japan "hat uns gejagt".

Die Kritik am Abwehrverhalten konnte Rüdiger nachvollziehen. "Ich denke, ich kann mich da nicht ausnehmen", sagte er, "als Mannschaft haben wir defensiv nicht funktioniert, das muss man so ganz ehrlich sagen". Doch auch offensiv hätte es besser laufen können, vor allem in Sachen Effizienz. "In beiden Mannschaftsteilen fehlt einiges."

Und die Medien-Schelte

Die internationale Presse geht nach dem deutschen Vorrunden-Aus bei der WM in Katar nicht gerade glimpflich mit der Nationalmannschaft um. Die französische Fachzeitschrift "L'Équipe" beschrieb schon in der Nacht nach dem 4:2 gegen Costa Rica die "Gründe für Deutschlands erneutes Scheitern". Die britische BBC sah einen "gefallenen Giganten des Weltfußballs", und die britische "Sun" listete Reaktionen in den sozialen Medien auf und meinte, "englische Fans lieben es", dass Deutschland raus ist. Die italienische "Gazzetta dello Sport" schrieb vom "Deutschland-Flop".

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FBL-WC-2022-MATCH44-CRC-GERAPA/AFP/GLYN KIRK

Durch Japans überraschendes 2:1 gegen Spanien war der Sieg der DFB-Auswahl am Donnerstagabend im Al-Bait Stadion wertlos. Japan und Spanien erreichten das Achtelfinale. Deshalb schrieb die spanische "Mundo Deportivo": "Danke, Deutschland", und auch "As" schickte ein "Danke!". Hätte Costa Rica gewonnen, wäre Spanien ausgeschieden. In den USA meinte ESPN: "Deutschland erleidet die Demütigung des zweiten Aus in der WM-Gruppenphase nacheinander." In den Niederlanden sprach "AD": "Debakel für Deutschland".

Der Fall ins tiefe Loch

Joshua Kimmich kämpfte mit den Tränen. Ein Plastiksackerl mit seinen Schuhen darin baumelte in seiner Hand hin und her. Keinem anderen Spieler waren Schmerz und Betroffenheit über den WM-K.o. der Fußball-Nationalmannschaft so sehr anzumerken wie dem Bayern-Profi. Der Anführer der Generation 1995/96, die vor gut fünf Jahren mit dem Sieg beim Confederations Cup für den letzten Turnier-Glücksmoment im Team-Trikot gesorgt hatte, sah sich in der Verantwortung. „Wir fahren wieder nach Hause. Dementsprechend habe ich ein bisschen Angst davor, echt in ein Loch zu fallen", sagte der 27-Jährige...

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