Münzgrabenstraße 36

Graz: Architekturarchiv Steiermark eröffnet

© Architekturarchiv Steiermark
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Ab sofort können alle Interessierten das Archiv nutzen. Im Fokus steht die Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts.

Entwürfe, Pläne, Skizzen, Modelle, Fotografien: In Architekturbüros wird viel produziert, vieles geht im Laufe der Geschichte aber auch verloren. Im neu gegründeten Architekturarchiv Steiermark in Graz wird das Architekturschaffen der Steiermark fach- und sachgerecht archiviert, wissenschaftlich erforscht und für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Am Mittwochabend wurde das "ASt - Architekturarchiv Steiermark" in der Münzgrabenstraße 36 eröffnet.

© Architekturarchiv Steiermark

Die Räume des Archivs befinden sich auf aktuell rund 180 Quadratmetern in der Münzgrabenstraße 36 - in unmittelbarer Nähe zur TU Graz. Das ASt geht aus einer Kooperation des Archivs der TU Graz mit dem HDA - Haus der Architektur in Graz hervor und wird vom Institut für  Architekturtheorie, Kunst-, und Kulturwissenschaften (akk) der
TU Graz wissenschaftlich begleitet.

Rund 70.000 Bilddokumente, 55.000 Pläne und rund 50 Architekturmodelle - der Großteil aus den Beständen des Archivs der TU Graz - umfasst es zurzeit. Darunter befinden sich etwa die Vor- und Nachlässe von Herbert Eichholzer, Anna-Lülja Praun bis hin zu dem von Karla Kowalski. Der Fokus liegt auf der Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts, beginnend bei der Architektur der Zwischenkriegszeit.

„Grazer Schule"

Architektur aus Graz hat Mitte der 1980er-Jahre unter der Sammelbezeichnung "Grazer Schule" einen internationalen Ruf erlangt. Viele der damaligen Protagonisten - u.a. Günther Domenig, Michael Szyszkowitz und Karla Kowalski, Volker Giencke oder Klaus Kada sind und waren nicht nur als Architekten aktiv, sondern lehren oder lehrten an Universitäten im In- und Ausland. Vieles davon dokumentiert der Nachlass des Architekturfotografen Peter Eder, der sich mit mehr als 10.000 Bilddokumenten ebenfalls im ASt befindet.

Bedeutend ist auch die Diapositivsammlung von Wolfdieter Dreibholz, die vom Land Steiermark über das Haus der Architektur an das Archiv der TU Graz gekommen ist. Sie umfasst rund 6000 Diapositive und ist  vollständig digitalisiert. Ebenso wie der Nachlass der ersten Absolventin des Grazer Architekturstudiums, Herta Frauneder-Rottleuthner. Bekannt wurde sie vor allem für die Schwimmbäder, die nach ihren Entwürfen entstanden.

Öffentliches Archiv

"Wir verstehen uns als öffentliches Archiv, das von allen Menschen genutzt werden kann - auch wenn es vorrangig der Forschung und Lehre an der Fakultät für Architektur der TU Graz dient", so Reismann. Neben der Forschung soll die Vernetzung und Vermittlung eine zentrale Rolle spielen: "Es ist wichtig, die Forschungsergebnisse präsentieren zu können und in den regionalen, nationalen und internationalen Architekturdiskurs einzubringen. Das wird uns durch die Kooperation mit dem HDA sicherlich gut gelingen", blickte Reismann in die Zukunft. (APA)

Mehr Infos unter: www.hda-graz.at


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