Analyse

Gründe und Folgen der deutschen WM-Ernüchterung

Sport Bilder des Tages Germany vs Costa Rica German players on the bench during Germany vs Costa Rica at Al Bayt Stadium
Sport Bilder des Tages Germany vs Costa Rica German players on the bench during Germany vs Costa Rica at Al Bayt StadiumIMAGO/nogueirafoto
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Deutschland muss nach Hause fahren, wieder einmal bei einer WM früher denn gedacht. Jetzt beginnt das Zerfleischen, die Suche nach Erklärungen. Teamchef Hansi Flick will bleiben, doch nicht nur verdiente Spieler sollten abtreten, sondern auch manche, die schlicht überfordert waren mit dieser WM-Aufgabe. Hat Deutschland aber den Mut zum „Schnitt"?

Um Deutschlands Fußball muss es wirklich schlecht bestellt sein. Kaum dass die gebeutelte Mannschaft, nach der WM 2018 und dem 4:2-Sieg gegen Costa Rica auch bei der WM 2022 in Katar in der Vorrunde gescheitert, ins Flugzeug (LH343) Richtung Heimat geklettert war, sickerte durch, dass DFB-Präsident Bernd Neuendorf bei der Aufarbeitung des Scheiterens tatsächlich Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in seiner Funktion als DFB-Vizepräsidenten eng einbinden wolle. Er müsse die Gespräche mit Teamchef Hansi Flick und Sportdirektor Oliver Bierhoff führen.

Ob er die richtigen Worte findet, um Flick zu erklären, dass seine Taktik, vor allem sein (stures) Festhalten an (mit der Aufgabe überforderten) Spielern (wie Thomas Müller) und zugleich das Negieren eines treffsicheren, sich in Form befindenden Mittelstürmers (Niclas Füllkrug) ein Fehler war? Ob er Bierhoff ins Gebet nehmen wird, weil seit Jahren eine Stagnation im Flaggschiff des deutschen Fußballs nur kaschiert worden ist anstatt Strukturen aufzubrechen und neues Personal heranzuführen? Es gibt so viele Gründe, die Deutschlands Verwandlung von einer Turniermannschaft in eine Vorrunden-Truppe erklären. Sie bloß an Flick, der weitermachen wird, festzumachen, mutet jedenfalls falsch an.

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