Musikwissenschaft

Ein bisschen Heimat schwingt fast immer mit

FPÖ-Wahlkampf 2019 in einem Wiener Einkaufszentrum. Forscher der Grazer Kunst-Uni waren als Beobachter dabei.
FPÖ-Wahlkampf 2019 in einem Wiener Einkaufszentrum. Forscher der Grazer Kunst-Uni waren als Beobachter dabei.(c) J. Klamar/picturedesk.com
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Grazer Forscher untersuchen am Beispiel der FPÖ, wie Rechtspopulisten populäre Musik für sich nutzen. Dazu tauchten sie in die Welt der Bierzelte und Traktoren ein – und fanden kaum Musik mit politischen Inhalten.

Das Terrain war ungewohnt. Ein Einkaufszentrum in der Wiener Innenstadt, Menschen in rot-weiß-roten Gilets, populistische Slogans, viele blaue Luftballons. Und die vierköpfige Männerband auf der Bühne sang „Du schaffst das schon!“.

„Das Lied schien die unschuldigste aller Entscheidungen zu sein, da es sich ,nur‘ um ein populäres Liebeslied des internationalen Schlager-Pop-Trios Klubbb3 handelt“, schildern André Doehring und Kai Ginkel die ersten Erfahrungen in der Feldforschung für ihr eben auslaufendes, internationales Projekt „Populäre Musik und der Aufstieg des Populismus in Europa“. Ende April 2019 besuchten die beiden Forscher dafür eine Wahlkampfveranstaltung der FPÖ.

Weitere sollten folgen – und außerdem zahlreiche Zeltfeste, Jahrmärkte und Konzerte, bei denen ähnliche populäre Musik wie bei den Parteiveranstaltungen gespielt wurde. „Das muss man erleben, um zu verstehen, welche Wirkung Musik in solchen Situationen haben kann“, sagt Doehring, Professor für Jazz- und Popularmusikforschung an der Kunst-Uni Graz.

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