Knie und Kurzhaarschnitt. Die 20er brachten einen neuen Frauentypus hervor. Revuegirls auf Tournee auf einem Ozeandampfer.
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Die 20er: Der Tanz auf dem Vulkan

Es war eine Zeit zwischen Euphorie und Chaos, Glitzerwelt und Krise. Keines der „Presse"-Geschichte-Magazine bietet so viel Abwechslung wie das neue.

Nichts Sensationelleres gibt es in der Welt als die Zeit, in der man lebt“, schrieb der rasende Reporter Egon Erwin Kisch 1925. Auf kaum eine Zeit, kaum einen Ort trifft dieser Satz punktgenauer zu als auf die Metropolen der Zwanzigerjahre, Paris, London, Berlin, New York, und ja, auch auf Wien, die Hauptstadt eines arg geschrumpften Staates, die immerhin zwei Millionen Einwohner hatte.

Das Leben nach dem Ersten Weltkrieg legte nach der ersten seelischen und materiellen Erschöpfung zu, an Tempo und an Hektik. Konservative, Ältere sahen sich durch die neue Zeit in ein politisches und wirtschaftliches Chaos gestürzt. Früher wusste man, was das Morgen bringen würde, jetzt nicht mehr. Man war gezwungen, sich an das Heute zu gewöhnen. Anders die Jungen. In ihnen wurde nach den bitteren Kriegs- und Nachkriegsjahren ein Gefühl des Aufbruchs geweckt, die Hoffnung auf positive Veränderungen und die Illusion unbegrenzter Möglichkeiten. Die Schnelllebigkeit, die Widersprüche schreckten sie nicht, im Gegenteil. Damit kamen sie schon zurecht.

Die Chancen boten sich freilich fast ausschließlich in den großen Städten, mit ihren faszinierenden neuen Lebensräumen und ihrer Diversität. Auch wenn man zu Beginn des Jahrzehnts nicht so genau wusste, was man eigentlich wollte, so spürte man doch: Es musste etwas Neues, völlig anderes als das bisher Dagewesene sein.

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