Uraufführung

Das Volkstheater endet im Schwarzen Loch

Birgit Hupfeld
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In „Apokalypse Miau“ ist der Autor Kristof Magnusson allzu sehr auf Flachwitze fixiert. Hausherr Kay Voges inszeniert diese „Weltuntergangskomödie“ zu Tode.

Ist schon wieder Karneval? Dieses Eindrucks konnte man sich am Donnerstag im Volkstheater nicht erwehren. Dort inszenierte Hausherr Kay Voges die Uraufführung von Kristof Magnussons Weltuntergangskomödie „Apokalypse Miau“. Was soll schon schiefgehen, wenn post-dramatischer deutscher Humor, der sich sogar fast mit der Intellektualität des Villacher Faschings messen kann, auf die Ausgelassenheit lustiger Isländer trifft, die selbst im Keller ihrer Wikingerschiffe dröhnend lachen? Die Franzosen beneiden Nordrhein-Westfalens Narren wegen ihres Esprits, die Italiener wegen ihrer Bella figura. Und die Österreicher gönnen es den Teutonen generell nicht, Weltmeister zu werden. Das ist in Dortmund Fakt.

Vulkanausbrüche und Asteroiden

Zudem wurde ein internationales Ensemble aufgeboten, um das in dem Stück durch serielle Vulkanausbrüche, Asteroiden-Einschläge und andere Katastrophen bewirkte Weltende aus Sicht eines speziellen Theater-Milieus zu zeigen: Büttenredner*Innen oder Jeck*Innen aus Görlitz, Wismar, Stralsund, Duisburg, Essen, Nürnberg, Regensburg, Bern und Istanbul sollten grantigen Wienern zeigen, was das ist: Spassss. „Wir müssen Theater!“, lautete dazu der kategorische Imperativ. Aber Halt! Der Regie ist auch ein unverzeihlicher Fehler unterlaufen. Ein Oberösterreicher durfte ebenfalls auf die Bühne! Das erzeugt natürlich ein unwokes Grundgefühl brutaler kultureller Aneignung.

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