Zwischentöne

Die „Meistersinger“ kehren an ihren Ursprungsort zurück

In gewisser Weise ist Hans Sachs ja ein „echter Wiener“. Jedenfalls haben „Flieder-“ und (vor allem) „Wahnmonolog“ allerhand mit Penzing zu tun.

Nürnberg gut und schön, aber Wien spielt keine geringe Rolle. Hier war Richard Wagner eine Zeit lang sesshaft – wenn auch nur so lang, bis er die Flucht vor seinen Gläubigern antreten musste. Das sichert Wien einen Platz in der längeren Liste jener Metropolen, in denen Lieferanten auf ihren Forderungen sitzen geblieben sind, weil auf das später in Bayreuth ansässige Genie zugetroffen, was Kabarettist Georg Kreisler auf Schubert gemünzt hat: Er war „ein stierer, großer Komponierer“.

Der Größe war sich Wagner nur allzu bewusst. Die Rechnungen jener legendären Wiener Putzmacherin, die ihm Kleidung aus „feinstem rosa Atlas“ verfertigt hat, hat er wohl beglichen. Aber er hat nicht damit gerechnet, dass seine Briefe mit den einschlägigen Bestellungen einst im Antiquariat landen würden.

Dort wurden sie noch zu seinen Lebzeiten geborgen, um dem Feuilletonisten Daniel Spitzer dank ihres allzu menschlichen Inhalts zu einer allseits bemerkten und hämisch kommentierten Publikation in der „Neuen Freien Presse“ zu dienen.

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