Theater

"Milchfrau in Ottakring": Bis auf den letzten Tropfen

Für das Theater adaptiert, zeigt sich Alja Rachmanowas „Milchfrau in Ottakring“ in all ihrer Düsternis beschwingt — mit Popmusik und Wasserspielen.

„Paul und ich teilen eine gewissen Faszination für Geister- und Zwischenwelten. Es zieht uns ins Düstere, dorthin, wo es schirch ist, um dort dann aber auch Wärme zu finden“, sagt Theatermacherin Sara Ostertag von dem Künstlerinnenkollektiv makemake Produktionen. Gemeinsam mit Musiker Paul Plut, der sowohl als Solokünstler als auch für seine Formationen Viech und Marta bekannt ist, inszeniert sie für das Kosmos Theater die „Milchfrau in Ottakring“. Schwermütigen Stoff bietet das Buch allemal. Es basiert auf den Tagebucheinträgen der Russin Alja Rachmanowa, die in der Zwischenkriegszeit gezwungen ist, mit ihrer Familie in das verarmte Wien zu flüchten.


Gut gebildet und aus bürgerlichem Milieu stammend, werden weder sie noch ihr aus Österreich stammender Mann mit offenen Händen willkommen geheißen. Seine Universitätsabschlüsse werden für nichtig erklärt, die beiden Kommunisten geschimpft. Schließlich schultert die Protagonistin die Last und führt ihre Familie als Greißlerin und Milchfrau durch die Krise. Schon bei Erscheinen wurde das Buch von einer breiten Leserschaft gut rezipiert und in 22  Sprachen übersetzt.

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