Kunst

Max Beckmann: Rekord für den Künstler im Schlafrock

(c) Grisebach Gmbh
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Eine zweistellige Millionensumme für ein Bild bei einer deutschen Auktion – das gab es noch nie: Über die Intimität von Max Beckmanns „Selbstbildnis gelb-rosa“ und sein Radschlagen und Posieren in der Münchner Pinakothek.

Der Hammer für das „Selbstbildnis gelb-rosa“ von Max Beckmann fiel am Donnerstagabend beim Berliner Auktionshaus Grisebach bei 20 Millionen Euro – zugunsten eines Schweizer Bieters. Vorausgegangen war dem eine Meisterleistung der Akquise. Üblicherweise werden Bilder und Kunstobjekte in diesem Preisrahmen – die Erwartungen der Einlieferer dürften bei mindestens 17 Millionen Euro gelegen haben – nicht in deutschen Auktionen offeriert, sondern bei den internationalen Marktführern. Im Jahr 2001 etwa ging Beckmanns „Selbstbildnis mit Horn“ aus der Sammlung seines Freundes und Förderers Stephan Lackner bei Sotheby's in New York für umgerechnet 45 Millionen Mark an Ronald Lauder und dessen New Yorker Privatmuseum Neue Galerie. 2017 erzielte das Gemälde „Hölle der Vögel“ bei Christie's in London umgerechnet 40,8 Millionen Euro.

Bernd Schultz aber, Mitbegründer und Seniorchef des Hauses Grisebach, konnte nun, basierend auf einem langjährigen Vertrauensverhältnis, die Eigentümer ermuntern, mit dem Verkauf in Deutschland zu bleiben. Aus dem Nachlass von Mathilde, genannt „Quappi“, Beckmanns zweiter Frau, ist es in die Sammlung eines deutschen Juristen gelangt, verblieb bis zuletzt im Familienbesitz in der Schweiz und ist nun das erste Los, das in einer deutschen Auktion im zweistelligen Millionenbereich zugeschlagen wurde. Ein Rekord – und Auktionshäuser lieben Rekordmeldungen –, der den deutschen Auktionsmarkt, entgegen der landläufigen Meinung, auch mit Topergebnissen im Höchstpreissegment international konkurrenzfähig macht.

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