Filmkritik

"Breaking the Ice": Selbstfindung in der Kälte

Zwischen der wortkargen Mira (Alina Schaller) und der neu zum Team gestoßenen Theresa (Judith Altenberger) gibt es nicht nur auf dem Eis Spannungen.
Zwischen der wortkargen Mira (Alina Schaller) und der neu zum Team gestoßenen Theresa (Judith Altenberger) gibt es nicht nur auf dem Eis Spannungen. (c) Geyrhalter Film
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Im starken Spielfilmdebüt „Breaking the Ice“ der jungen Wiener Regisseurin Clara Stern bricht eine junge Eishockey-Kapitänin aus ihrem starren Leben aus.

Mira (Alina Schaller), die Hauptfigur im Film „Breaking the Ice“, ist streng. Sie ist Kapitänin des Eishockeyteams Dragons und wer nicht rechtzeitig zum Training kommt, muss pro zu spät gekommener Minute einen Euro zahlen. Wenn ihre Mutter, eine Winzerin (Pia Hierzegger), die Etiketten nicht richtig auf die Weinflaschen klebt, korrigiert sie sie mit ernstem Blick. Mira ist auch streng zu sich selbst. Fühlt sich verantwortlich. Für das Team. Für die Familie. Für den vergesslich gewordenen Opa (Wolfgang Böck), den sie mitten in der Nacht auf der Hauptstraße in ihrem niederösterreichischen Heimatdorf aufliest. Sie ist diejenige, die ihren Bruder Paul (Tobias Resch) sucht, dem alles zu viel geworden ist und der abgehauen ist nach Wien. Mira redet nicht viel. Sie lächelt nicht viel. Sie ist wie eine Cola-Dose im Gefrierfach. Irgendwann wird der Druck zu groß werden und sich ein Ventil suchen.

Sie sucht Distanz und landet im Bett

Den kritischen Punkt erreicht der Druck auf Mira, als eine Spielerin aus Salzburg in ihr Team wechselt. Theresa (Judith Altenberger) ist nicht nur begabt, sondern auch offen. Nach dem Training fragt sie mit einem Lächeln: „Wer will noch was trinken gehen?“ Theresa hat Pläne für ihre Zukunft – für ihre eigene. Mira ist zunehmend verunsichert, will auf Distanz gehen zu ihrer neuen Team-Kollegin und landet doch immer wieder in ihrer Nähe (und mit ihr im Bett).

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