Shrinkflation

Mogelpackungen als versteckte Inflation

Weniger Inhalt zum höheren Preis: Besonders bei Chips und anderen Snacks schrumpfen Produzenten die Füllmengen.
Weniger Inhalt zum höheren Preis: Besonders bei Chips und anderen Snacks schrumpfen Produzenten die Füllmengen. (c) Getty Images/EyeEm (Piotr Marcinski / EyeEm)
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Die Lebensmittelindustrie kämpft mit steigenden Kosten, die sie nicht immer weitergeben kann. Statt Preise zu erhöhen, werden die Füllmengen geschrumpft - für die Konsumenten oft unbemerkt.

Die jüngste Schnellschätzung zur Teuerung ließ viele aufatmen. Im November ist die Inflation in Österreich erstmals wieder leicht zurückgegangen – auf 10,6 Prozent. Die leichte Erholung ist aber trügerisch. Vor allem Lebensmittel entwickeln sich nämlich immer mehr zum Preistreiber. Im Oktober zahlten Konsumenten 14,4 Prozent mehr für Nahrungsmittel – Tendenz steigend. Lang brüsteten sich die Supermarktketten damit, ihre Kunden gegen die Teuerungslawine zu schützen. Langsam, aber sicher sickern jedoch im gesamten Lebensmittelhandel höhere Preise durch.

Als wäre das nicht genug, kommt noch eine versteckte Teuerung dazu. Die Produzenten verkaufen immer mehr Luft zu höheren Preisen – eine Methode, die den meisten Supermarktkunden gar nicht auffällt, aber ihre Spuren hinterlässt. „Dort, wo es für die Produzenten schwer argumentierbar wird, psychologische Preisschwellen zu überschreiten, reduzieren sie den Verpackungsinhalt“, erklärt Handelsexperte Ernst Gittenberger von der Linzer Johannes-Kepler-Universität. Auch so lassen sich gestiegene Erzeugerkosten kompensieren.

Weniger Inhalt für mehr Geld

Gerade in Zeiten der Teuerung hat diese Methode System – quer durch alle Produktbereiche. So reduzierte im Juli der Schweizer Lebensmittelkonzern Wander die Füllmenge seiner Ovomaltine-Packungen um zehn Prozent. Gleichzeitig wurde der Preis im Regal um 20 Prozent erhöht.

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