Südafrika

Die verdächtigen Dollarbündel im Präsidentensofa

Der Fall des als Saubermann angetretenen Präsidenten Cyril Ramaphosa beherrscht die Schlagzeilen in Südafrika.
Der Fall des als Saubermann angetretenen Präsidenten Cyril Ramaphosa beherrscht die Schlagzeilen in Südafrika.(c) REUTERS (ESA ALEXANDER)
  • Drucken

Eine bizarre Geldwäsche-Affäre könnte Cyril Ramaphosa zu Fall bringen.

Kapstadt. An einem sonnigen Mittwoch im Juni betrat Südafrikas Ex-Spionagechef Arthur Fraser eine Polizeistation in Johannesburg. Er erstattete Anzeige gegen Präsident Cyril Ramaphosa. Die Vorwürfe der Geldwäsche und Bestechung klangen zunächst wie aus einem schlechten Kriminalroman, könnten den Staatschef nun aber das Amt kosten. Und das von Misswirtschaft ausgezehrte Land könnte noch tiefer in die Krise stürzen.

Die Anzeige bezieht sich auf einen Diebstahl auf Ramaphosas Großwild-Farm Phala Phala, wo im Jahr 2020 mindestens 580.000 US-Dollar entwendet wurden, die seit über einem Monat in einem Sofa versteckt waren. Diese Summe, räumte Ramaphosa ein, stamme aus dem Verkauf von 20 Büffeln an einen sudanesischen Geschäftsmann. Fraser gab an, es könnten „ungefähr vier bis acht Millionen Dollar“ gewesen sein.

Ramaphosa bestreitet weiterhin Verfehlungen. Am Mittwochabend aber veröffentlichte ein vom Parlament eingesetzter Untersuchungsausschuss einen Bericht, der zwar vieles im Vagen lässt, Ramaphosa aber erheblich belastet. So hatte der Präsident den Diebstahl gegenüber einem hochrangigen Polizisten erwähnt, aber keine Anzeige erstattet. Dass sein Geschäftspartner Verbindungen zu Sudans Ex-Diktator Omar al-Bashir hat, verstärkt den üblen Beigeschmack.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.