Ronaldo

Was haben Diven im Fußball verloren?

Der Fußball bin ich: Christiano Ronaldo hat auch das Diventum zur Perfektion getrieben.
Der Fußball bin ich: Christiano Ronaldo hat auch das Diventum zur Perfektion getrieben. FIFA via Getty Images
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Beckham lieferte die Vorlage, Ronaldo übertrifft sie alle: Glamouröse Exzentriker prägen einen rauen Mannschaftssport, obwohl sie spieltechnisch ausgesorgt haben. Wie kommt das?

Welch peinlicher Zufall! Wir erinnern uns: Im Gruppenspiel gegen Ghana verwandelte Cristiano Ronaldo einen umstrittenen Elfmeter. Damit häufte der Held des runden Leders auf seinen Berg der Rekorde auch jenen, bei fünf Weltmeisterschaften ins Tor getroffen zu haben. Nach seinem obligaten, längst ikonischen Jubel – Absprung, angesetzte Pirouette und „Siii“-Gebrüll im profunden Bass – landete er vor einer Bandenwerbung, die gerade das Konterfei von Lionel Messi zeigte. So blickte der schöne Mann im Augenblick des Triumphs unverhofft in die Augen seines ewigen Rivalen.

Beide, der Portugiese wie der Argentinier, wollen in der Abenddämmerung ihrer epochalen Karrieren der Mannschaft ihrer Heimat in Katar zum Weltmeistertitel verhelfen. Dabei koexistiert Ronaldo nur widerwillig mit Messi, schon weil dieser sein Antipode ist: ein Superstar ohne Allüren, bescheiden, scheu wie ein Reh und nett wie ein neuer Nachbar. Anders als Senhor dos Santos Aveiro, den wir unter seinem zweiten Vornamen Ronaldo kennen: Er trägt seinen Ausnahmestatus wie eine Monstranz vor sich her.

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