Achtelfinale

Messis Meilenstein der Dribbelkunst

APA/AFP/ALFREDO ESTRELLA
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Ein Geniestreich des Kapitäns und die kräftige Mithilfe von Außenseiter Australien haben gereicht: Argentinien zieht mit einem 2:1-Sieg ins Viertelfinale ein.

Der Ball fliegt in hohem Bogen auf Lionel Messi zu, gefühlvoll und beinah beiläufig stoppt er ihn herunter, ein scharfer Pass zur Mitte, ein Ableger von Nicolás Otamendi und Messi schießt schnörkellos ein ins linke untere Eck – das 1:0 für Argentinien (35. Minute) ist zugleich die Schlüsselszene in diesem WM-Achtelfinale gegen den Außenseiter aus Australien. Denn dieser half mit einem Patzer von Tormann Mathew Ryan noch kräftig mit, als Julián Álvarez das 2:0 erzielte (57.) und vermochte auch nach dem glücklichen Anschlusstreffer von Craig Goodwin (77.) dem Spiel keine Wende mehr zu geben.

Diese WM in Katar hat schon zahlreiche Favoriten stürzen gesehen, nicht aber an diesem ersten Achtelfinaltag. Sowohl die Niederlande (3:1 gegen USA) als auch Argentinien setzten sich durch, sie treffen nun am Freitag im Viertelfinale aufeinander. Nicht zum ersten Mal in der WM-Geschichte. Das bisher letzte Duell im Halbfinale 2014 gewann Argentinien im Elfmeterschießen, auch das bisher wichtigste ging im WM-Finale 1978 an die Südamerikaner (3:1 nach Verlängerung).

Allerdings: In Katar präsentierte sich die Albiceleste auch gegen Australien keinesfalls titelreif. Ein Messi-Geniestreich brachte Argentinien wieder einmal auf Siegeskurs, aber diese Geistesblitze des 35-jährigen Kapitäns sind zu selten als dass ein ganz großer Coup realistisch erscheint. Immerhin: Nach den Problemen zum Auftakt gegen Saudiarabien dürften sich die Argentinier als Team gefunden haben. Was aber auch nach diesem Auftritt bleibt, ist das große Fragezeichen hinter Messis fünftem Versuch, endlich Weltmeister zu werden.

1000er-Klub

Einen Meilenstein hat der Dribbelkünstler in diesem WM-Achtelfinale dennoch erreicht. Messi absolvierte gegen Australien sein 1000. Pflichtspiel als Fußballprofi. Das Debüt datiert vom 16. Oktober 2004, als das 17-jährige Supertalent des FC Barcelona im Stadtduell gegen Espanyol Barcelona (1:0) eingewechselt wurde.

Im Teamdress war Messis Premiere überhaupt eine denkwürdige: Am 17. August 2005 kommt er gegen Ungarn in der 64. Minute auf den Platz, schon in der 65. Minute sieht er die Rote Karte nach einer Tätlichkeit.
Nach dem Viertelfinal-Einzug in Katar hält er nun bei 168 Länderspielen und 94 Toren. 23 WM-Partien sind argentinischer Rekord, mit seinem neunten WM-Tor hat er Diego Maradona überholt. Vor allem aber: Messis 1000. Pflichtspiel wird nicht sein letztes gewesen sein bei dieser WM.

(red.)

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