Großbritannien

Strafrechtliche Ermittlungen: Chef der britischen Polizeiaufsicht tritt zurück

Michael Lockwood hatte zunächst erklärt, er sei aus "persönlichen und seine häuslichen Verhältnisse betreffenden Gründen" zurückgetreten. Nun folgt die Klarstellung.

Die britischen Sicherheitskräfte kommen nicht aus den Negativschlagzeilen heraus. Nachdem zuletzt immer wieder Fälle von Fehlverhalten und sogar schwerste Gewaltverbrechen durch Polizisten in Großbritannien für Aufsehen gesorgt hatten, musste nun der Chef der Polizeiaufsichtsbehörde IOPC (Independent Office for Police Conduct) seinen Sessel räumen. Gegen Michael Lockwood wird strafrechtlich ermittelt, teilte die britische Innenministerin Stella Braverman mit.

Lockwood hatte zunächst erklärt, er sei aus "persönlichen und seine häuslichen Verhältnisse betreffenden Gründen" zurückgetreten. Am Wochenende folgte dann die Klarstellung Bravermans. Sie habe ihn ob der gegen ihn laufenden Ermittlungen vor die Wahl gestellt, zurückzutreten oder rauszufliegen.

Was dem nun zurückgetretenen IOPC-Chef vorgeworfen wird, war zunächst unklar. Doch für die Sicherheitskräfte in Großbritannien ist der Fall ein weiterer Schlag. Das Vertrauen in die Polizei hat in den vergangenen Jahren stark gelitten. Vor allem die größte Polizeibehörde des Landes, die auch als Scotland Yard bekannte Londoner Metropolitan Police, geriet zuletzt wegen Fällen von Rassismus und Sexismus schwer in Verruf. Höhepunkt war der Mord an der 36 Jahre alten Londonerin Sarah Everard, die im März 2021 von einem Polizisten unter einem Vorwand festgenommen, vergewaltigt und getötet worden war.

(APA/dpa)

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