Botschaft an Russland: Ukrainer beschriften Granaten für die M777-Haubitze. Bei der Munition droht allerdings ein Engpass.
Ukraine-Krieg

Das westliche Munitionsproblem

Auch in den Nato-Staaten schrumpfen die Waffenarsenale. Die Rüstungsindustrie steuert auf fette Jahre zu. Aber die Lücke lässt sich nicht so schnell schließen.

Wien/Kiew. Die Bilder aus dem Donbass erzählen schon die halbe Geschichte: Sie zeigen Äcker, die von Tausenden Löchern entstellt sind und verstümmelte Wälder wie vor den Toren Bachmuts. In der Ukraine tobt ein Krieg der Artillerie, wie ihn Europa nach 1945 nicht mehr gesehen und auch nicht mehr für möglich gehalten hat. Oder anders: „Ein Tag in der Ukraine ist ein Monat in Afghanistan“, sagte Verteidigungsexpertin Camille Grand der „New York Times.“

2000 bis 4000 Granaten feuert die Ukraine angeblich pro Tag an der Front ab (Russland noch ein Vielfaches mehr). Die westlichen Waffenhelfer spüren den Verschleiß. Ihre Arsenale schrumpfen.Mittlerweile seien daher alle in der Nato „besorgt“, zitierte das US-Magazin „Foreign Policy“ neulich einen Mitarbeiter des Verteidigungsbündnisses. Der Westen ist im Dilemma. Überall stellen sie sich dieselbe heikle Frage: Wie weit ist man bereit, die eigene Verteidigungsfähigkeit einzuschränken, um den Fluss an Munition in die Ukraine aufrechtzuerhalten?

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