1951 - 2022

Schauspielerin Kirstie Alley ist gestorben

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Erst vor Kurzem war bei der 71-Jährigen eine Krebserkrankung diagnostiziert worden. Weltweit berühmt wurde Kirstie Alley an der Seite von John Travolta in dem Film „Kuck mal, wer da spricht“.

Eine Liebeskomödie über eine alleinerziehende junge Mutter und eine Zufallsbekanntschaft, erzählt aus der Perspektive eines sprechenden Babys: Der Film „Kuck mal, wer da spricht!“ war schräg und lustig und wurde 1989 zu einem Überraschungshit. Kirstie Alley spielte die gestresste und charmante Mutter. Nun ist die Schauspielerin mit 71 Jahren an den Folgen einer erst kürzlich entdeckten Krebserkrankung gestorben. Das machten ihre Kinder True und Lillie Parker öffentlich.

„Sie war von ihrer engsten Familie umgeben", hieß es am Montag in einer Mitteilung auf der Instagram-Seite der Schauspielerin. Ihr Sprecher Donovan Daughtry bestätigte den Tod auf Anfrage.

Bruce Willis und Thomas Gottschalk liehen dem Baby die Stimme

„Kuck mal, wer da spricht!“ (Look Who's Talking) von Regisseurin Amy Heckerling war so erfolgreich, dass zwei Fortsetzungen gedreht wurden. In der Komödie bekommt die schwangere Mollie die Wehen, als sie den Vater ihres Kindes mit seiner neuen Freundin sieht. Mit einem Taxi fährt sie ins Krankenhaus - und der Taxifahrer James, gespielt von John Travolta, ist schwer angetan von ihr. Er hilft ihr nicht nur bei der Geburt, sondern wird auch Babysitter. Am Ende werden Mollie und James ein Paar. Die Besonderheit des Films war, dass die ganze Geschichte vom Baby Mikey (unhörbar für die Filmfiguren) kommentiert wird. Im Original wurde das Kind von Action-Star Bruce Willis gesprochen, im Deutschen von Thomas Gottschalk.

In der Fortsetzung  „Kuck mal, wer da spricht 2" (1990) bekommt Mikey eine Schwester, der Roseanne Barr bzw. Nina Hagen die Stimme lieh. In Teil drei „Kuck mal, wer da jetzt spricht" (1993) stoßen schließlich Hunde zu der Familie, gesprochen von Danny DeVito bzw. Frank Zander sowie Diane Keaton bzw. Iris Berben.

„Ich wollte schon immer ein Star sein"

Sie habe schon als Kind gewusst, dass sie vor der Kamera stehen wolle, sagte die aus Wichita stammende Künstlerin einmal der „Los Angeles Times": „Ich wollte schon immer ein Star sein. Ich komme aus einer gewöhnlichen Mittelklasse-Familie in Kansas. Mit fünf Jahren verkündete ich, ich wolle Schauspielerin werden. Sie haben gelacht." Zunächst ging sie aber an die Universität, studierte Kunst und Literaturwissenschaft, brach jedoch nach zwei Jahren ab, um zunächst als Innendekorateurin zu arbeiten. "Aus einem Impuls heraus" sei sie schließlich 1981 nach Hollywood gefahren, um ihr Glück zu versuchen.

Der Erfolg kam nach einigen Jahren: Ihre Rolle in der in den USA beliebten Comedy-Serie „Cheers", wo sie von 1987 bis 1993 an der Seite von Ted Danson die Geschäftsführerin einer gleichnamigen Bar in Boston spielte, brachte Alley unter anderem einen Golden Globe und eine Emmy-Trophäe ein. Eine weitere erhielt sie 1994 für die Miniserie „David's Mother" für ihre Rolle als alleinerziehende Mutter eines autistischen Kindes.

Sie habe in „Cheers" stets ihre Texte vergessen, erzählte Alley dem Sender CBS. Deshalb habe sie immer einen Spickzettel in einer Zigarrenschachtel gehabt, die zu den Requisiten der Erfolgsserie zählte. Die zweifach geschiedene Schauspielerin hatte zudem weitere Fernsehauftritte in Serien wie „Fackeln im Sturm" und in Filmen wie „Star Trek II: Der Zorn des Khan" (1982) sowie "Liebe ohne Krankenschein" (2015).

„Fat Actress" über den Schlankheitswahn Hollywoods

Im Jahr 2005 bekam sie eine eigene Serie, allerdings eine kurzlebige: In „Fat Actress" machte sich Alley über den Schlankheitswahn Hollywoods lustig. Ihre TV-Reality-Show „Big Life" (2010) drehte sich ganz um ihren eigenen Kampf mit den Kilos. Auch sonst ging sie mit sich selbst eher kritisch um: „Ich würde wirklich gerne einen Oscar gewinnen, nur um mich selbst zu überraschen. Ich glaube nicht, dass ich jemals eine Rolle gespielt habe, von der ich sagen würde: ,Oh mein Gott, du bist eine tolle Schauspielerin!'", zitierte sie der "Hollywood Reporter".

Privat war Alley dreimal verheiratet. Mit ihrem zweiten Ehemann, dem „Baywatch"-Star Parker Stevenson, adoptierte sie die beiden Kinder True und Lilli. Die Schauspielerin war langjähriges Mitglied bei Scientology und unterstützte die Präsidentschaftskandidatur von Donald Trump.

„Ihre Ausstrahlung war ikonisch"

„Kirstie war eine der außergewöhnlichsten Beziehungen, die ich je hatte. Ich liebe dich, Kirstie. Ich weiß, dass wir uns wiedersehen werden", schrieb Travolta auf Instagram. Vor zehn Jahren hatte Alley in einer Talkshow verraten, dass sie sich am Filmset in ihren US-Kollegen verliebt habe. „Er war die größte Liebe meines Lebens", sagte sie dem Sender ABC. Weil sie damals noch mit Stevenson verheiratet gewesen sei, habe sie ihre Gefühle für Travolta aber unterdrückt.

Als "entzückende Schauspielerin" beschrieb sie Regisseur John Carpenter, US-Kollegin Jamie Lee Curtis würdigte Alley als "großartige Komikerin" und wunderbare Mutter. "Egal, ob sie in ,Cheers' brillierte oder in ,Kuck mal, wer da spricht!' verzauberte, ihr Lächeln und ihr Lachen waren immer ansteckend und ihre Ausstrahlung immer ikonisch", schrieb Schauspieler Josh Gad („Die Schöne und das Biest") auf Twitter. Auch Carmen Electra, Tim Allen, Robert Patrick und „Star Trek"-Star William Shatner bekundeten in sozialen Medien ihr Beileid und hoben Alleys komisches Talent hervor.

(APA/DPA/Red.)

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