Volkswirtschaft

Kritik an Orbán: Ungarns Notenbankchef warnt vor „verlorenem Jahrzehnt“

(c) imago images/ZUMA Wire (Aleksander Kalka via www.imago-images.de)
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Der ungarische Notenbankchef Matolcsy tat etwas, was im Regierungslager zuvor niemand gewagt hatte. Er übte offen Kritik an der Politik der Regierung Orbán. Sein Vorwurf: Diese wirtschafte das Land herunter.

Budapest. Seit Viktor Orbán 2010 in Ungarn ans Ruder kam, ist Kritik an ihm aus den eigenen Reihen verpönt. Ausgerechnet einer seiner engsten Vertrauten hat nun einen beispiellosen Tabubruch begangen: Notenbankchef György Matolcsy. Ehe dieser 2013 an die Spitze der Nationalbank wechselte, war er Wirtschaftsminister unter Orbán gewesen (2010–2013). Mehr noch, er galt damals nicht nur als „rechte Hand“ des ungarischen Premiers, sondern auch als Erfinder der „unorthodoxen Wirtschaftspolitik“, die der ungarische Premier sich jahrelang auf seine Fahne schrieb.

Und jetzt das: Am Montag ließ Matolcsy aufhorchen, übte er doch vor dem Wirtschaftsausschuss des Parlaments heftige Kritik am Kurs der Regierung Orbán. Matolcsy erklärte: Die ungarische Wirtschaft befinde sich am Rande einer Krise. Bei den makroökonomischen Eckpunkten hinke Ungarn den anderen EU-Staaten hinterher, vor allem bei der Produktion stehe die ungarische Wirtschaft heute besonders schlecht da. Und nächstes Jahr werde es sogar noch dicker kommen, so der Notenbankchef.

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