Pizzicato

Fußballkarneval

Westafrikas Löwen sind aus dem Turnier geflogen, und der Trommelwirbel beim Fußballkarneval in Katar ist verstummt.

Die Fans aus Ghana, Kamerun und Senegal wiegten sich in farbenfroher Aufmachung im Takt, auch wenn unten auf dem Rasen der Rhythmus stockte. Selbst als die Three Lions aus England Senegal mit drei Gegenstößen jäh aus ihren WM-Träumen rissen, währte die Schrecksekunde nur kurz. Die Begleitmusik zur Jagd nach dem Ball übertrug sich indes nicht mehr aufs Feld.

Ganz anders dagegen die Sambakünstler aus Brasilien. Richarlison und Co. haben gleich zehn Jubel-Moves einstudiert, die sie nach artistischen Einlagen zur Aufführung bringen. Sogar Tite, ihren Trainer, haben sie neulich zu ein paar Sambaschritten an der Seitenlinie animiert. Das Publikum war ohnehin verzückt vom Zirkus à la Brasil. Samba und Tango, lateinamerikanische Rhythmen und Fangesänge sollen auch den Sound im Viertelfinale diktieren.

Die Niederländer, Bondscoach Louis van Gaal und seine „Elftal“, wollen Messi und Di María aber austanzen. Im Hotel legten sie einen Karnevalstanz in Schlangenlinien hin. Ob im Palast in Den Haag Karnevals- oder Katerstimmung herrschen wird? König Willem-Alexanders Herz schlägt für die Oranjes, das seiner Frau, Máxima – einer gebürtigen Argentinierin –, für die Albiceleste. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.12.2022)

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