In Peru ist der bisherige Staatschef seines Amtes enthoben worden. Nun hat das Land die erste Präsidentin.
Lima/Buenos Aires. Nach anderthalb Jahren im Palast endete Pedro Castillos Präsidentschaft im Gefängnis. Perus jüngste Geschichte ist reich an Wirrnissen an der Staatsspitze, doch der 7. Dezember stellte alles bislang Erlebte in den Schatten.
Um zwölf Uhr mittags erklärte Castillo in einer TV-Ansprache, er werde das Parlament „vorübergehend“ schließen und „eine Notstandsregierung einsetzen, um innerhalb von höchstens neun Monaten eine neue Verfassung auszuarbeiten“. Bis dahin wolle er per Dekret regieren. Zudem verhängte er eine landesweite Ausgangssperre von 22 bis vier Uhr. „Die Justiz, das Gerichtswesen, die Staatsanwaltschaft, das nationale Justizamt und das Verfassungsgericht werden zudem für reorganisiert erklärt.“