Botanik

Auch Pflanzen können schwitzen

Kleine Pflanzen wie das Edelweiß schaffen sich ihre eigene Wärme.
Kleine Pflanzen wie das Edelweiß schaffen sich ihre eigene Wärme.Getty Images
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Forschende in Tirol und Nepal vergleichen, wie Blätter auf lang anhaltende Wärme reagieren. Die Wachsschicht, die gegen Wasserverlust schützt, könnte Schaden nehmen.

Haben Sie schon einmal ein Edelweiß gestreichelt? Wie fühlt sich eine Pflanze im Gebirge an? Die Blätter sind wärmer als die Umgebung. „Das ist erstaunlich, da Pflanzen wechselwarm sind, alsoihre Körpertemperatur der Umgebungsluft entsprechen sollte“, sagt der Botaniker Gilbert Neuner von der Uni Innsbruck. „Doch Pflanzen, vor allem kleine, entkoppelnihre Temperatur. Tagsüber werden sie durch Sonneneinstrahlung und langwellige thermische Strahlung beträchtlich wärmer als die Luft.“

Schwerpunkt: Sehnsucht nach Wärme. Wärme ist mehr als nur Temperatur – ein vorweihnachtlicher Blick auf ein Phänomen zwischen sozialem Zusammenhalt, explodierenden Energiepreisen und dem Wunsch nach Geborgenheit im Advent.

In der Nacht ist das anders, da können Pflanzen kälter werden, um drei bis acht Grad unter der Lufttemperatur. Für das Mikroklima spielt die Größe der Pflanzen eine Rolle. Bäume können sich nicht „überwärmen“ (wärmer als die Luft werden) und wachsen daher nicht über einer gewissen Seehöhe. Doch kleine Pflanzen schaffen sich ihre eigene wohlig warme Stube. „Durch die Kleinheit funktioniert der Wärmeaustausch schlecht: Die Blätter können bis zu 30 Grad wärmer sein als die Luft“, sagt Neuner. Er leitet ein vom Wissenschaftsfonds FWF gefördertes Projekt zur Transpiration von Pflanzen bei Hitze. Ja, Pflanzen schwitzen, wenn es zu heiß wird.

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