Ideologie

Der mitfühlende Konservative

Zwei verschiedene Konzepte: Bundeskanzler Sebastian Kurz wollte aus den „Fehlern“ von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel lernen.
Zwei verschiedene Konzepte: Bundeskanzler Sebastian Kurz wollte aus den „Fehlern“ von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel lernen. GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk
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Konservativen und Liberalen wird gern der Vorwurf der „sozialen Kälte“ gemacht. Wolfgang Schüssel hielt es aus. Sebastian Kurz versuchte gegenzusteuern. Und Karl Nehammer?

Die „soziale Kälte“ halte trotz Frühlingsbeginns Einzug in Österreich, meinte der designierte SPÖ-Vorsitzende Alfred Gusenbauer im März 2000. Die „Handschrift der sozialen Kälte“ sah er ein halbes Jahr später. Zum Ein-Jahres-Jubiläum von Schwarz-Blau wurde die „soziale Kälte der Regierung“ angeprangert. Es war sozusagen der Hauptvorwurf der SPÖ gegen Wolfgang Schüssel und seine ÖVP-FPÖ-Koalition: die „soziale Kälte“. Seinen Höhepunkt erreichte dies dann im Nationalratswahlkampf 2006, dem ersten maßgeblich von Tal Silberstein gestalteten auf SPÖ-Seite.

Schwerpunkt: Sehnsucht nach Wärme. Wärme ist mehr als nur Temperatur – ein vorweihnachtlicher Blick auf ein Phänomen zwischen sozialem Zusammenhalt, explodierenden Energiepreisen und dem Wunsch nach Geborgenheit im Advent.

Dieses Image verfing, es haftete an Wolfgang Schüssel auch persönlich und war wohl ein Mitgrund für die Abwahl 2006. Sebastian Kurz und seine Berater versuchten dann gut zehn Jahre später, die Lehre daraus zu ziehen, den Ruf der „sozialen Kälte“ zu vermeiden. Pensionsreformen etwa wurden gar nicht erst angedacht, dafür die Renten immer adäquat erhöht.

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