Wird einer dieser drei das Burgtheater leiten?

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Die Gerüchteküche brodelt: Die Kulturstaatssekretärin soll einen Dreiervorschlag präferieren – darauf stehen Martin Kušej und Maria Happel. Die dritte Person findet sich womöglich in St. Pölten.

Wer wird ab Herbst 2024 das Burgtheater leiten? Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer soll, so hört man, darauf bestehen, dass eine Frau an der Spitze des Theaters steht. Doch auch Amtsinhaber Martin Kušej könnte verlängert werden. Er werde in jenem Dreiervorschlag genannt, der dem  „Standard“ zufolge derzeit im Ministerium vorliegt. Auf diesem stehe auch Burgschauspielerin und Reinhardt-Seminar-Chefin Maria Happel. Wer die dritte Person ist, ist noch nicht ganz klar. Zwei Namen kursieren: Marie Rötzer, Intendantin des Landestheaters Niederösterreich in St. Pölten, sowie Salzburgs Schauspielchefin Bettina Hering.

Letztere soll aber nicht mehr im Rennen sein. Am Freitag stellten die Salzburger Festspiele ihr Programm vor und Hering antwortete zwar auf die Frage nach ihren Zukunftsplänen, dass sie nicht wisse, was sie nach dem Festspielsommer 2023 machen werde. Aber am schönsten wäre für sie derzeit die Vorstellung, sich einmal ein Sabbatical zu gönnen, um Dinge mit mehr Muße und Zeit tun zu können.

Viele Absagen - und ein neuer Name

Abgesagt haben jedenfalls Karin Beier, Intendantin des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, sowie Nicolas Stemann und Benjamin von Blomberg, Direktoren des Schauspielhauss Zürich. Andere Kandidaten wie Andreas Beck, Intendant des Münchner Residenztheaters, und Barbara Frey, Intendantin der Ruhrtriennale, hatten sich in den vergangenen Wochen öffentlich aus dem Rennen genommen.

Der "Kurier" brachte jüngst den Namen von Regisseurin Anna Bergmann ins Spiel. Die 44-jährige Deutsche ist seit 2018 Schauspieldirektorin in Karlsruhe und hatte damals mit der Ansage für Aufsehen gesorgt, nur Frauen inszenieren lassen zu wollen (ein Diktum, das allerdings nicht mehr gilt, Anm.). Am Theater in der Josefstadt in Wien hat sie erfolgreich "Fräulein Julie", "Madame Bovary" und Jelineks "Rechnitz (Der Würgeengel)" inszeniert.

Kušej sieht keinen Sinn darin, Direktor auszutauschen

Martin Kušej hat indes von Rikki Henry die Regie des Theaterstücks "Extrem teures Gift" über den Mord an Alexander Litwinenko übernommen. Die Produktion hat am morgigen Samstag im Kasino am Schwarzenbergplatz Premiere. Im Ö1-"Morgenjournal" berichtete Kušej von einer Betriebsversammlung mit hunderten Menschen, die "alle entrüstet waren" über die gegen ihn erhobenen Vorwürfe eines schlechten Führungsstils. Zudem wäre es teuer und "ein verheerender Zustand", die Führung des Theaters "ohne Sinn und ohne Not" auszutauschen.

(APA/Red.)

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