Selbstwert

Bodyshaming am Arbeitsplatz: „Hast Du abgenommen?“

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Archivbild(c) Getty Images (Chris McGrath)
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Das Aussehen von Mitarbeitenden zu bewerten ist zwar oft gut gemeint, aber selten gut gemacht. Um Missverständnisse zu vermeiden, gilt auch hier die Regel: Weniger ist mehr.

Während es in vielen Ländern – darunter England, Irland und Kanada – unerwünscht ist, ein Porträtbild im Bewerbungsschreiben einzufügen, bestehen hierzulande viele Arbeitgebende darauf. „Es geht dabei um den ersten Eindruck“, erklärt die Ernährungspsychologin Julia Nittmann. Sie könne nachvollziehen, dass es Unternehmen wichtig ist zu sehen, wie Interessenten aussehen, jedoch stellt sie fest: Sympathie, Ausstrahlung und eine gewisse Energie könne man nur im persönlichen Austausch erleben. Es sei ein Irrglaube zu denken, anhand eines Fotos Aussagen über die Qualifikation einer Person treffen zu können.

Teufelskreis brechen

Apropos Irrglaube: Wer annimmt, dass Äußerlichkeiten auf dem Gehaltszettel keine Rolle spielten, täuscht sich ebenso. Das Jahreshaushaltseinkommen von Frauen sinke bis zu 2000 Euro pro Jahr, wenn deren Gewicht über dem BMI-berechneten Normalwert (18,5 bis 24,9) liegt, wie eine Studie der Universität Exeter aus 2016 zeigt. Auch jüngere Ergebnisse bestätigen diesen Missstand: So hat 2021 das Tippie College of Business den Studienleiter Suyong Song beauftragt, Personen − es waren 2383 − im Alter zwischen 18 und 65 Jahren über den Zusammenhang zwischen Einkommen und Gewicht zu befragen. Die Datensätze zeigen: Während die Größe der Männer einen positiven Einfluss auf das Einkommen hat, bedeutet Übergewicht bei Frauen, dass sie weniger verdienen.

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