Der Rechnungshof ortet gravierende Mängel im Milizsystem: Ausbildung und Ausrüstung sind mangelhaft.
2006 hat der damalige Verteidigungsminister, Günther Platter, die verpflichtenden Milizübungen abgeschafft. Seit damals beruht die Teilnahme am Milizsystem de facto auf Freiwilligkeit – und es war weitgehend unklar, in welche Größenordnung die Miliz überhaupt noch vorhanden ist. Der Rechnungshof hat nun in einem am Freitag vorgestellten Bericht die aktuellen Zahlen erhoben.
Die Mannstärke
Das Bundesheer hat auf dem Papier eine Mobilmachungsstärke von 55.000 Soldaten. 25 Prozent von ihnen (13.750) gehören laut Rechnungshof zur „Präsenzorganisation“, sind also Berufssoldaten und Grundwehrdiener, 64 Prozent (35.200) sind Milizsoldaten und elf Prozent (6050) fehlen überhaupt.