Abfall

Die Kunst, klug zu verpacken

Fiona Pulda fasziniert es, auf ihren Reisen Müll zu fotografieren. Dadurch hat sie ein Bewusstsein dafür bekommen,wie unterschiedlich Abfall definiert wird.
Fiona Pulda fasziniert es, auf ihren Reisen Müll zu fotografieren. Dadurch hat sie ein Bewusstsein dafür bekommen,wie unterschiedlich Abfall definiert wird. (c) Die Presse/Clemens Fabry
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Das Vergnügen, die Verpackung von Weihnachtsgeschenken zu entfernen, hält nur kurz an. Danach landet diese – bestenfalls getrennt – in der Mülltonne. Es geht aber auch anders.

Unter dem Tannenbaum stapeln sich die Geschenke. Groß, klein, bunt, mit Glitzer, Schleifen und Namensschild. Nach dem zweiten Lied werden die Kinder ungeduldig: „Dürfen wir endlich auspacken?“ Auszupacken gibt es eine Menge. Und dann dauert es auch nur wenige Minuten, bis der Stapel an Verpackungsmüll jenem der Geschenke gleicht. Und schließlich auch schon wieder im Müll landet.

Einer der Gründe, warum die Mitarbeitenden der Wiener Müllentsorgung in der Weihnachtswoche besonders gefordert sind. „Rund zehn Prozent mehr Abfälle als in den restlichen 51 Wochen des Jahres sind abzuholen“, sagt Nicole Puzsar von der MA 48. Durchschnittlich fallen 550 Tonnen Restmüll und 300 Tonnen Altpapier zusätzlich an. Österreichweit schwanken die Angaben zwischen 15 und 20 Prozent mehr Müll.

„In der Adventzeit wird oft vergessen, welche Ressourcen bereits bei der Herstellung von Verpackung verbraucht werden“, betont Gudrun Obersteiner, stellvertretende Institutsleiterin für Abfall- und Kreislaufwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien (Boku). Denn: Herkömmliches Geschenkpapier ist erdölbasiert und verbraucht fossile Energien. „Die Verpackung wird nur sehr kurz wahrgenommen“, sagt sie. Umso schlimmer sei es, dafür Kosten und Energie aufzuwenden. Nach dem Öffnen landen Kunststoff- oder Plastikverpackungen zwar idealerweise in der getrennten Sammlung, um Recycling zu ermöglichen. Gelangt der Stapel als Ganzer in den Restmüll, ist er für die weitere Verwendung verloren.

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