Analyse

Wie Johannes Rauch zu neuem Selbstbewusstsein fand

Gesundheitsminister Johannes Rauch in seinem Büro im Ministerium.
Gesundheitsminister Johannes Rauch in seinem Büro im Ministerium.(c) Jana Madzigon
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Nach einer Serie von Erfolgserlebnissen tritt der Gesundheits- und Sozialminister sicherer auf denn je. Und greift mit der Forderung nach einer Finanzierung aus einer Hand sogar nach den Sternen.

Das Vorziehen der milliardenschweren Pflegereform, das Ende der Isolationspflicht für positiv Getestete und die Absage an die Rückkehr der FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen wie etwa öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften und Apotheken. Drei mutige und letztlich erfolgreiche Entscheidungen, die er mehr oder weniger auf eigene Faust und gegen teilweise massiven Widerstand von verschiedenen Seiten getroffen hat, haben dazu geführt, dass Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) kaum wiederzuerkennen ist.

Seine medialen Auftritte wirken wieder souveräner, er spricht klarer und verzichtet weitgehend auf Phrasen, wie früher zu seiner Zeit als Umwelt- und Verkehrslandesrat in Vorarlberg. Keine Spur mehr vom verunsicherten und überfordert wirkenden ehemaligen Sozialarbeiter, der sich im März dieses Jahres von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) überreden ließ, die Nachfolge des glücklosen Wolfgang Mückstein anzutreten, sich aber auf dem spiegelglatten Wiener Parkett nicht wohlfühlt.

Wie groß sein Selbstbewusstsein derzeit muss, zeigt vor allem sein Vorstoß, der größten Schwachstelle des österreichischen Gesundheitssystems ein Ende zu setzen – nämlich der dualen Finanzierung durch die Länder und Sozialversicherung. Ein schwieriges Unterfangen, an dessen Umsetzung schon so mancher Minister vor ihm gescheitert ist, wie er zuletzt in einem „ZiB 2“-Interview selbst eingeräumt hat. Aber: Er wolle sich nicht nachsagen lassen, es nicht zumindest probiert zu haben.

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