Fußball-WM

Kroatien: Kleines Land der großen Sportler

Sinnbild des kroatischen Sports: Weil man daran glaubte und einen Plan hatte, wird gejubelt. Und Stars aus Brasilien leiden.
Sinnbild des kroatischen Sports: Weil man daran glaubte und einen Plan hatte, wird gejubelt. Und Stars aus Brasilien leiden.(c) REUTERS (MATTHEW CHILDS)
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Kroatien steht im Halbfinale der Fußball-WM in Katar, der Vizeweltmeister träumt. Wieso hat Sport so große Bedeutung im vier Millionen Einwohner starken Land? Eine Spurensuche.

Kroatien steht im Halbfinale der Fußball-WM von Katar. Nach dem 4:2 im Elfmeterschießen gegen das große Brasilien träumt das kleine europäische Land einmal mehr vom großen Coup im Sport. Wie schon bei der WM 2018 überraschen Modrić, Perišić oder auch Zagreb-Keeper Livaković. Sie sind bei der WM bislang ungeschlagen, als Österreicher kann einem in diesem Punkt auch ein Hauch Stolz einholen. Das ÖFB-Team fehlt seit Frankreich 1998 bei der WM-Endrunde, 2022 ist es aber das einzige Team, das Kroatien besiegen konnte. Das 3:0 von Osijek, „passiert“ im vergangenen Juni im Rahmen der Nations League, ist Kroatiens einzige Niederlage in diesem Jahr. Danach hatte Teamchef Zlatko Dalić alles umgestellt. Vor allem: Er hatte allen Dampf gemacht und den Torhüter rausgeschmissen und durch Livaković ersetzt. Ob er Ralf Rangnick angerufen hat, ist nicht bekannt.

Wie aber schafft es ein Land, das keine vier Millionen Einwohner zählt, derart im Sport, vor allem bei Großereignissen immer präsent zu sein? Im Basket-, Volley, Hand- oder Wasserball ist Kroatien eine Weltmacht. Im Fußball steht „Hrvatska“ nach 2018 erneut im Halbfinale (man trifft am Dienstag auf Argentinien) und träumt vom erneuten Einzug ins Endspiel.

Es gibt Schwimmer, Skifahrer (nicht nur die Familie Kostelić). Goran Ivanišević (Wimbledon, 2001) und Marin Čilić (2014, US Open) gewannen Tennis-Grand-Slams. Ruderer wie die Gebrüder Skelin (Olympia-Gold 2004) sind Volkshelden. Diskuswerferin Sandra Perković ist mit zwei Olympia-Goldenen (2012, 2016) ein Vorbild, Blanka Vlašić gewann zweimal WM-Gold im Hochsprung. Toni Kukoč (Basketball, Jugoplastica Split und Chicago Bulls) oder Ivano Balić (gepriesen als der „Maradona des Handballs“) muss man nicht weiter beschreiben.

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