Der Titelverteidiger zog mit einem 2:1-Sieg ins Halbfinale ein. England-Kapitän Harry Kane vergab die Elfmeterchance auf den Ausgleich.
Frankreich hat den nächsten Schritt Richtung Titelverteidigung gemacht. Der Weltmeister von 2018 unterstrich seine Ambitionen mit dem 2:1-Sieg in einem intensiven wie hochklassigen Viertelfinale gegen England. Für viele war das ein vorgezogenes Endspiel – es wäre ein würdiges gewesen.
Der englische Teamchef Gareth Southgate hatte eigens Kyle Walker abgestellt, um die gefürchteten Sturmläufe von Kylian Mbappé zu unterbinden. Dort war der PSG-Star die meiste Zeit auch in den besten Händen, einmal aber zog er entscheidend in die Mitte: über Ousmane Dembélé kam der Ball zu Aurelien Tchouameni und der schoss ansatzlos zum 1:0 ein (17.). Angesichts der Distanz schien der Ball nicht unhaltbar für Jordan Pickford.
England lief an und Harry Kane eröffnete das Privatduell mit Hugo Lloris. Frankreichs Keeper hielt aus kurzer Distanz (22.) und einen Weitschuss (29.). Als der starke Bukayo Saka im Strafraum von Tchouameni gelegt wurde, behielt Kane beim verhängten Strafstoß gegen seinen Tottenham-Klubkollegen Lloris die Nerven – 1:1 (52.).
Der Schlagabtausch nahm weiter an Fahrt auf, ein Jammer, dass im Al-Bayt-Stadion Plätze leer geblieben waren. Wer trotz Ticket nicht gekommen war, verpasste einen Kopfball von Harry Maguire, der die Stange streifte (70.) und eine Pickford-Glanzparade gegen Olivier Giroud (77.). Im nächsten Versuch setzte sich Frankreichs Rekordschütze im Luftkampf gegen Maguire durch und traf zum 2:1 (78.).
Als Theo Hernandez den eingewechselten Mason Mount umrempelte, gab es nach VAR-Intervention auf Elfmeter. Sonst ein so sicherer Schütze avancierte Kane nun zur tragischen Figur, als er den Ball über die Latte jagte (80.). England wurde von seinem Elfmeter-Trauma eingeholt, für Frankreich geht es gegen die WM-Sensation Marokko weiter.
(swi)