Eine Vizepräsidentin des Europaparlaments soll von dem Emirat bestochen worden sein. EU-Visumerleichterungen für Katarer sind vom Tisch.
Brüssel/Straßburg. Wenn am Dienstag im Emirat Katar das WM-Halbfinalspiel Argentinien gegen Kroatien angepfiffen wird, werden die Bars und Pubs im Brüsseler Europaviertel besonders gut besucht sein. Doch das Gesprächsthema Nummer eins unter den zusehenden EU-Bürokraten dürfte nicht der Zweikampf Messi gegen Modrić sein, sondern das nicht minder spannende Duell Eva Kaili gegen Belgien. Am Freitag nahmen belgische Fahnder die Vizepräsidentin des Europaparlaments wegen des Verdachts der „bandenmäßigen Korruption und Geldwäsche“ fest – und brachten damit den größten EU-Skandal seit Jahren ins Rollen.