„To Connect the Unconnected“, ist eines der Ziele des Internet Governance Forum. Doch konkrete Lösungen fehlen.
Ein Leben ohne Internet ist für die meisten Menschen kaum noch vorstellbar. Arbeit, Studium und das Leben im Allgemeinen findet zunehmend digital statt. Eine Welt, von der mehr als 3,7 Milliarden Menschen noch immer ausgeschlossen sind, davon alleine 800 Millionen in Afrika. Trotz der Zusagen führender Politiker, den Zugang zu verbessern und danach zu streben, bis 2020 einen universellen und erschwinglichen Zugang zum Internet in dem am wenigsten entwickelten Ländern bereitzustellen. Eine längst überschrittene Deadline.
Afrikas Herausforderungen bei der Internetanbindung sind nicht neu. Die exorbitanten Kosten für den Netzausbau, die wenigen Anreize für den Privatsektor in den Ausbau unerschlossener Gebiete zu investieren und auch die lückenhafte Stromversorgung sind kein fruchtbarer Boden für die Digitalisierung. Hinzu kommt, dass die Kosten für ein Smartphone, einen Computer oder gar eine Breitbandverbindung für viele Haushalte unerschwinglich sind.
20-mal höhere Preise als in Europa
Zum Vergleich: Die Vereinten Nationen empfehlen, dass ein Gigabyte höchstens zwei Prozent des Bruttonationaleinkommens pro Kopf kosten sollte. In einer der ärmsten Regionen, Malawi, sind es hingegen 87 Prozent. Im Durchschnitt sind die Verbindungspreise und Datenvolumen 20-mal höher als in Europa: „Internetzugang ist für Afrikas wirtschaftlichen und sozialen Wandel von entscheidender Bedeutung, weshalb es für Regierungen unerlässlich ist, in digitale Technologien zu investieren“, forderte Antonio Pedro, der amtierende Exekutivsekretär der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Afrika, ebenfalls Mitglied des High Level Leaderships des IGF.
Göran Marby, Icann–CEO, jene Organisation, die Internetadressen vergibt und verwaltet, sagt dazu: „Wir können nicht die Lösungen liefern, wir können sie nur aufzeigen. Die Lösungen müssen aus den Ländern kommen.“
Und das geschieht gerade in ersten zarten Versuchen: Um die Menschen, digital miteinander zu verbinden, gibt es zahlreiche erfolgreiche Initiativen. Darunter das Projekt „Connected African Girls“, das mittlerweile 25.000 Mädchen ausbilden konnte. Barrierefreier Zugang beinhalte eben nicht nur die technischen Aspekte und das Verlegen von Unterseekabeln. Denn digitaler Analphabetismus und fehlende lokale Inhalte sind weiterhin vorherrschende Probleme.