Zur Halbzeit der Biodiversitäts-Konferenz in Montreal eine Zwischenbilanz. Einige der angepeilten Ziele werden wohl beschlossen werden, auch wenn unklar bleibt, wie viele Schlupflöcher eingebaut werden.
Es ist ein ambitionierter Plan, auch wenn er sehr lange auf sich hat warten lassen: 30 Jahre nachdem die Konvention zur Erhaltung der Biodiversität in Rio de Janeiro beschlossen worden ist, konnte der Schwund der Artenvielfalt nicht gebremst werden – im Gegenteil, er hat sich beschleunigt. Dieses Treffen in Montreal hat den Anspruch, das Ruder herumzureißen.
Ob dies gelingt, wird erst die Zukunft zeigen. Für den Augenblick dürften es einige der anvisierten Ziele schaffen, beschlossen zu werden. Die Frage nach dem Grad der Verbindlichkeit bleibt allerdings offen. So dürfte das plakativste Ziel – 30X30 – gute Chancen haben. Dabei geht es darum, dass bis zum Jahr 2030 beinahe ein Drittel der Fläche in den einzelnen Staaten und 30 Prozent der Meere unter Schutz gestellt werden. Wie weit dies aber geht, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass im Text Bezug genommen werden wird auf „nachhaltige Nutzung“; entscheidend wird dabei sein, wie deutlich die Formulierungen ausfallen, mit denen ermöglicht wird, dass die Natur sich selbst überlassen wird.