Tierschutz

Privatbesitz von Tigern wird in den USA eingeschränkt

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Der „Big Cat Public Safety Act“ (BCPSA) hat den US-Senat passiert, private Tiger-Streichelzoos darf es künftig nicht mehr geben. Befeuert hatte die Debatte die Netflix-Reality-Serie „Tiger King“.

Raubkatzen-Streichelzoos wie jene von Joe Exotic in der Netflix-Serie „Tiger King“ darf es in den USA künftig nicht mehr geben. Das sieht ein neues Gesetz vor, der „Big Cat Public Safety Act“ (BCPSA), der vergangene Woche den US-Senat passiert hat, berichten US-Medien. Die Haltung von Löwen, Tigern, Leoparden, Schneeleoparden, Jaguaren, Pumas oder Hybriden dieser Arten (etwa Mischlingen zwischen Löwen und Tiger) wird demnach auf zertifizierte Zoos, Wildtierauffangstationen und Universitäten beschränkt. Zwischen Besuchern und Großkatzen muss, wenn das Gesetz in Kraft ist, ein Mindestabstand von 4,5 Metern eingehalten werden. Direkter Kontakt – etwa das Streicheln von Jungtieren – wird somit verboten.

Das gilt auch für private Großkatzen-Besitzer. Diese dürfen ihre Tiere behalten, sie müssen aber registriert werden. Bisher wurde die Haltung von Großkatzen kaum reglementiert. Geschätzt wird, dass etwa 10.000 Tiere in den USA in Gefangenschaft leben, genaue Zahlen gibt es nicht. In freier Wildbahn gibt es weniger als 4000 Tiere.

Carole Baskin und der „Tiger King"

Eingebracht wurde das Gesetz vom demokratischen Abgeordneten Mike Quigley aus Illinois. Es war schon länger von Tierrechtlern und Tierschutzorganisationen gefordert worden. Besonders im Rampenlicht stand dabei die Tierschützerin Carole Baskin, die in Florida eine Großkatzen-Auffangstation betreibt und eine zentrale Protagonistin in der Serie „Tiger King“ von 2020 war, die die Debatte um Tierrechte befeuert hatte. In der Reality-Serie wurden mehrere Inhaber von Privatzoos in den USA vorgestellt. Der Fokus lag auf Joe Maldonado-Passage, der sich Joe Exotic nennt. Er betrieb einen Privatzoo mit Großkatzen und sitzt derzeit im Gefängnis. Verurteilt wurde er wegen versuchten Mordes an seiner Erzfeindin Baskin.

In der Serie sah man, unter welch desaströsen Umständen die Großkatzen in seinem Zoo lebten. Sie wurden etwa mit Abfällen von Supermärkten gefüttert. Exotics Interesse galt besonders dem Verkauf von Tigerbabys. Auf dem Gelände wurden außerdem Skelette von Großkatzen gefunden.

Der BCPSA wandert nun auf den Schreibtisch von US-Präsident Joe Biden, der diesen unterzeichnen muss.

>> Das Gesetz auf der Website des US-Kongresses

(her)

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