Proteste

400 Demonstrierende in Teheran müssen für mehrere Jahre in Haft

"No Execution": Menschen auf der ganzen Welt gehen auf die Straße, um Solidarität mit den Menschen zu zeigen. Auf dem Foto in Berlin.
"No Execution": Menschen auf der ganzen Welt gehen auf die Straße, um Solidarität mit den Menschen zu zeigen. Auf dem Foto in Berlin.IMAGO/Jochen Eckel
  • Drucken

Medien berichten von 23 Demonstrierenden, denen die Todesstrafe droht.

Im Zusammenhang mit den Protesten im Iran sind alleine in der Hauptstadt Teheran bisher 400 Demonstrantinnen und Demonstranten zu Haftstrafen verurteilt worden. Das gab ein Sprecher der Teheraner Justizbehörde am Dienstag bekannt, wie die Nachrichtenagentur ISNA berichtete. Die Höhe der Haftstrafen liegt demnach zwischen zwei und zehn Jahren. 70 weitere Demonstrantinnen und Demonstranten seien darüber hinaus zu hohen Geldstrafen verurteilt worden.

Beobachter gehen davon aus, dass in anderen iranischen Städten inhaftierte Demonstrantinnen und Demonstranten mit ähnlich hohen Gefängnisstrafen zu rechnen haben.

Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wurden bisher mindestens 18.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der seit bald drei Monaten anhaltenden systemkritischen Demonstrationen festgenommen. Es ist unklar, wie viele von ihnen bisher angeklagt wurden. Meist wird ihnen von den Behörden eine Teilnahme an illegalen Demonstrationen, Unruhestiftung oder Gefährdung der nationalen Sicherheit vorgeworfen.

Menschen zum Tode verurteilt

Im November wurden Demonstrantinnen und Demonstranten erstmals auch zum Tode verurteilt. Am Montag wurde der zweite Demonstrant hingerichtet, was im In- und Ausland für Entsetzen und Empörung sorgte. Mindestens 23 weiteren Demonstrantinnen und Demonstranten droht Medienberichten zufolge die Vollstreckung der Todesstrafe.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

"Was soll das Ganze, das war doch nur ein Kurztrip": Daei reagierte empört. (Archivbild)
Protest-Unterstützung

Flugzeug mit Familie von iranischem Ex-Fußballstar Daei gestoppt

Ali Daei und seine Frau hatten sich mit den Protestierenden im Land solidarisiert. Die iranische Regierung hat nun offenbar ein Passagierflugzeug umgeleitet und die Familie des Ex-Fußballstars an der Ausreise gehindert.
Shutdown

Internet im Iran massiv gestört

Lokale Webseiten sind im Iran weiterhin erreichbar, wer .com-Adressen versucht aufzurufen, scheitert.
Die Sittenpolizei im Iran soll abgeschafft werden, doch verschwindet damit auch die Kontrolle?
Interview

"Heute ist die Moralpolizei noch brutaler"

In ihren Ursprüngen war die islamische Sittenpolizei noch kein oppressives Organ der Religionskontrolle, sagt der Autor Mustafa Akyol im „Presse"-Interview. In der modernen Zeit sei die Moralpolizei noch autoritärer als in ihrer „klassischen Zeit".
CYPRUS-IRAN-PROTEST-RIGHTS-EXECUTION
Protest

Wegen "Krieg gegen Gott": Iranisches Regime richtet zweiten Demonstranten hin

Der wegen "Kriegsführung gegen Gott" angeklagte Majid-Reza R. soll in der Stadt Mashhad im Nordosten des Landes öffentlich gehängt worden sein. Auf der Todesliste der Justiz sollen mindestens 25 weitere Personen stehen.
Teheran

Erste Hinrichtung im Zusammenhang mit Protesten im Iran

Das iranische Regime hat einen Mann, der im Zusammenhang mit den Protesten steht, hingerichtet. Das berichten staatliche Nachrichtenagenturen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.