Der Machtkampf in der OMV ist (vorerst) beendet. Mit Johann Pleininger verlässt der letzte „alte“ Öl- und Gasmann frühzeitig die Führungsriege des Unternehmens. Der Nachfolger kommt von der Konkurrenz aus Ungarn. Ist damit die Spaltung der OMV vom Tisch?
Wien. Am Ende ging alles nahezu geräuschlos über die Bühne. In einer knappen Mitteilung verkündete die OMV am Dienstagabend ihre vorzeitige Trennung von Johann Pleininger, dem langjährigen Vorstand für Exploration und Produktion. Der Abschied des OMV-Veteranen aus Niederösterreich, der sein gesamtes Berufsleben im Konzern verbracht hat, erfolge per Jahresende „im beiderseitigen Einvernehmen“, betonte das Unternehmen - und dennoch neun Monate vor der Zeit.
Es ist kein Geheimnis, dass sich die aktuelle Führungsriege der OMV rund um Konzernboss Alfred Stern und Aufsichtsratschef Mark Garret, damit auch eines Fremdkörpers im Vorstand entledigt hat. Johann Pleininger hatte vor zwei Jahren viel daran gesetzt, selbst als Nachfolger von Rainer Seele an die Spitze des Öl- und Gaskonzerns zu kommen. Das Rennen sollte jedoch der frühere Borealis-Manager Alfred Stern machen. Pleininger blieb. Doch die inhaltlichen Differenzen der beiden Vorstandskollegen waren damit längst nicht vom Tisch.