Schengen-Veto „verstörend und nicht nachvollziehbar“

Die Presse/Clemens Fabry
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Andreas Treichl, der Präsident des Europäischen Forums Alpbach, kritisiert die Blockade des rumänischen Beitritts zur Schengenzone durch die österreichische Regierung.

Die Presse: Wie schätzen Sie das Verhalten der Bundesregierung gegenüber dem Schengen-Aspiranten Rumänien ein?

Andreas Treichl: Ich finde es schade, dass Österreich das Vetorecht in der EU wegen einer derartigen Sache in Anspruch nimmt. Das Veto ist eine institutionelle Schwachstelle in der Europäischen Union, die man tunlichst meiden sollte. Ich bin unglücklich darüber, dass wir dieses ungute Instrument verwendet haben, um den Beitritt Rumäniens zur Schengen-Zone zu blockieren.

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