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Was Manager von den römischen Legionen lernen können

Römische Legionäre - nach heutiger Vorstellung.
Römische Legionäre - nach heutiger Vorstellung. dpa
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Kolumne "Hirt on Management": Folge 190.

Die römischen Legionen waren eine der erfolgreichsten Armeen der Geschichte und haben einen zentralen Beitrag zum Erfolg Roms geleistet.

Wenn wir uns die Auswahlkriterien der römischen Armee für ihre Rekruten ansehen, dann gibt es ein paar interessante Dinge, die wir daraus für die heutige Führungsarbeit lernen können.

Größe spielt eben doch eine Rolle

Natürlich wurde auf die körperliche Eignung, insbesondere die Körpergröße und Muskulatur geachtet.

„Softe“ Faktoren waren aber ebenso wichtig

Aber andere Kriterien, die wir heute als „softe Faktoren“ bezeichnen würden, haben eine ebenso wichtige Rolle gespielt.

Landluft macht tauglich

Grundsätzlich wurden z.B. Rekruten, die auf dem Land aufgewachsen waren, Städtern gegenüber vorgezogen.

Die Römer gingen davon aus, dass Rekruten, die auf dem Land aufgewachsen waren, ein härteres und entbehrungsreicheres Leben gewohnt waren und daher für die Härten des Legionärslebens besser vorbereitet waren, als Städter.

„Lebendige Augen“

Der Kriegstheoretiker Vegetius (Ende des vierten Jahrhunderts nach Christus) schreibt auch darüber, dass eines der Kriterien für Legionäre war, dass sie „lebendige Augen“ hatten, also durch ihre Augen vermittelten, dass sie einen wachen Geist und schnelle Denkfähigkeit hatten.

Ellmayer-Besuche sind keine Zeitverschwendung, selbst für Legionäre

Auch gutes Benehmen, Umgangsformen und Humor waren Eigenschaften, die für einen römischen Rekruten wichtig waren.

Wer möchte schon mit einem humorlosen Rohling das Zelt und das Feld teilen?

Was bringt uns das heute?

Für die heutige Praxis der Führungsarbeit können wir mitnehmen, dass der Charakter, die Haltung und die Einstellung eines Menschen mindestens genauso wichtig sind, wie seine physischen Voraussetzungen bzw. seine Basiskompetenz für die Aufgabe.

Denn, was nützt mir ein, theoretisch ganz toll ausgebildeter Mitarbeiter, wenn er beim kleinsten Rückschlag oder Widerstand klein beigibt, oder humorlos, unhöflich und undiplomatisch ist?

Confidence through Competence

Ein zweiter ganz wesentlicher Aspekt, der zum Erfolg der römischen Legionäre beigetragen hat, war, dass intensivst und ohne Unterlass trainiert und geübt wurde.

Denn nur damit konnte sichergestellt werden, dass die, teilweise sehr komplexen, Abläufe und Schlachtformationen zuverlässig und koordiniert durchgeführt werden konnten.

Führung als intuitive Disziplin?

Hier können sich viele Unternehmen noch ein Beispiel nehmen, denn bei den meisten Unternehmen scheint man zu glauben, dass Führung eine natürliche Begabung oder einfach Intuition ist.

Führung ist erlernbar!

Dabei besteht Führung, in vielen Bereichen, aus bekannten und ganz konkreten Arbeitsmethoden und Techniken, die es einfach gilt, zu erlernen, zu beherrschen und dann professionell und konsequent tagtäglich umzusetzen.

Das Wichtigste in Kürze

Der Charakter, die Haltung und die Einstellung eines Menschen sind mindestens genauso wichtig, wie seine physischen Voraussetzungen bzw. seine Basiskompetenz für die Aufgabe. Führung ist erlernbar und besteht, in vielen Bereichen, aus bekannten und ganz konkreten Arbeitsmethoden und Techniken, die es einfach gilt, zu erlernen, zu beherrschen und dann professionell und konsequent tagtäglich umzusetzen.

Schicken Sie Ihre Fragen an Michael Hirt an: karrierenews@diepresse.com

Die Fragen werden anonymisiert beantwortet.

Ausblick: Die nächste Kolumne von Michael Hirt erscheint am 29. Dezember 2022 zum Thema: „Der Jahresstart für Manager“.

Hier finden Sie die gesammelten Kolumnen.

Michael Hirt ist Managementexperte und -berater, Executive Coach, Keynote Speaker und Buchautor. Hirt verhilft Führungskräften zu außergewöhnlichen Leistungs- und Ergebnissteigerungen, mit hoher Auswirkung auf den Erfolg ihres Unternehmens. Er studierte in Österreich, den USA (Harvard LPSF) und Frankreich (INSEAD MBA) und ist weltweit tätig.

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