Millionenforderung

Ex-Casinos-Vorstand Sidlo geht vor das Höchstgericht

 Peter Sidlo
Peter SidloAPA/HELMUT FOHRINGER
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Der OGH hat zu klären, ob Sidlo seine Arbeit als Finanzvorstand wegen der Medienberichte nicht mehr möglich war und das eine Entlassung rechtfertigt.

Das Oberlandesgericht Wien hat die Klage des kurzzeitigen Casinos-Austria-Finanzvorstands Peter Sidlo gegen seinen Rauswurf aus dem Vorstand abgewiesen. Sidlo gehe nun zum OGH, schreiben "Standard" und "Kurier". Das OLG Wien lehnte damit die Berufung Sidlos gegen ein Urteil des Handelsgerichts ab. Das Höchstgericht müsse klären, ob die mediale Berichterstattung Sidlo die Ausübung seiner Arbeit verunmöglichte und das eine Entlassung rechtfertigt, heißt es.

Sidlo hatte rund 2,4 Millionen Euro eingeklagt. Das OLG Wien kam zu dem Schluss, es liege sowohl "ein hinreichender Grund" für Sidlos Abberufung aus dem Vorstand als auch für die Entlassung vor, allein schon deshalb, weil "er - objektiv - seine Funktion als Vorstandsmitglied nicht mehr ohne weitere Nachteile für die Casag erfüllen konnte", u. a. wegen der negativen Berichterstattung.

Allerdings, so der "Standard", habe Sidlo aus Sicht des OLG Wien mit seiner Auskunft an den Aufsichtsrat keine grobe Pflichtverletzung begangen. Sidlo habe in seiner Auskunft an das Kontrollgremium nämlich nur zum Ausdruck gebracht, dass er zu politischen Interventionen für sich nichts sagen wolle, nicht, dass er nichts sagen könne. Den Aufsichtsrat habe er somit nicht falsch informiert.

Betriebsrat: Unternehmen "am Abgrund"

Das OLG Wien ließ aber eine Revision zu, die Sidlo auch beantragen werde, schreiben die beiden Zeitungen. Denn das Höchstgericht müsse klären, ob "anhaltend negative Medienberichterstattung über die Bestellung eines Vorstandsmitglieds" ein Grund für dessen Abberufung sein kann. Ex-Casinos-Chefin Bettina Glatz-Kremsner (ÖVP) und ein pensionierter Betriebsrat hatten vor dem Handelsgericht ausgesagt, der mediale Wirbel rund um die Bestellung von Sidlo schade dem Unternehmen enorm. Vor allem der Betriebsrat hatte die Lage dramatisch dargestellt, das Unternehmen sei "am Abgrund" seiner ehemals guten Reputation gestanden, ordentliche Ergebnisse einzuspielen sei nicht mehr möglich gewesen, erinnert der "Kurier".

(APA)

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