Staatsbahn

Blauer Finanzvorstand verlässt die ÖBB

APA/HANS PUNZ
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Arnold Schiefer wurde unter Türkis-Blau zunächst Aufsichtsratspräsident der ÖBB und im April 2019 Finanzvorstand. Mit Ablauf seines Vertrages wechselt er in die Privatwirtschaft.

Der Finanzvorstand der ÖBB, Arnold Schiefer, verlässt die Staatsbahn. Die Position werde noch im Dezember neu ausgeschrieben, teilten die ÖBB am Donnerstag mit. Schiefer habe den Aufsichtsrat informiert, dass er für eine weitere Periode nicht zur Verfügung stehen werde, weil er in die Privatwirtschaft wechselt. Er bleibt allerdings noch im Amt, um eine „geordnete Übergabe“ an seinen Nachfolger bzw. seine Nachfolgerin im Laufe des Jahres 2023 zu gewährleisten, hieß es in der Aussendung.

Schiefer kam im April 2019 unter der türkis-blauen Regierungskoalition in den Vorstand der ÖBB-Holding und leitete dort die Geschicke mit dem Vorstandsvorsitzenden Andreas Matthä. Schiefer galt seit jeher als „blaues ÖBB-Urgestein“. Matthä gehört als SPÖ-Mitglied der roten Reichshälfte an. Anfang 2018 war Schiefer unter Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) zum Aufsichtsratspräsidenten der Staatsbahn bestellt worden.

Die politische Komponente des Rückzugs

Unter dem früheren ÖBB-Boss Christian Kern war er seinerzeit zum Vorstand der Güterverkehrstochter befördert worden, später war Schiefer kurzzeitig Chef des Baukonzerns Alpine und dann im Vorstand der Hypo-Abbaubank Heta Asset Resolution. Im April 2019 wurde er schließlich Finanzvorstand der ÖBB und zeichnete auch für den Einkauf und das Personal-Recruiting verantwortlich.

Schiefers Ankündigung, sich aus der Staatsbahn zurückzuziehen, hat also ganz offensichtlich auch eine politische Komponente. Schiefers Vertrag hätte regulär erst mit 31. März 2024 geendet. Seine Chancen, dass sein Vertrag unter einer ÖVP-geführten Regierung mit Grüner Beteiligung verlängert worden wäre, sind aber wohl eher überschaubar. Zumal das Verkehrsministerium mit Leonore Gewessler in Grüner Hand ist.

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