Sicherheitsbedenken

Unruhen in Peru: Auch österreichische Touristen am Machu Picchu gestrandet

Gestrandete Touristen warten am 14. Dezember 2022 am Zugterminal in Machu Picchu auf das Ende der Streckensperre.
Gestrandete Touristen warten am 14. Dezember 2022 am Zugterminal in Machu Picchu auf das Ende der Streckensperre.APA/AFP/JESUS TAPIA
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Die Bahngesellschaft hat wegen Protesten im Land die Strecke zur Inka-Stätte gesperrt. Hunderte Touristen sitzen fest. Die österreichische Botschaft ist in Kontakt mit Betroffenen.

Wegen der Unruhen in Peru sitzen hunderte ausländische Touristen an der weltberühmten Inka-Stätte Machu Picchu fest. Betroffen seien rund 800 Touristen, teilten die Behörden am Mittwoch (Ortszeit) mit. Aus Österreich stecken aktuell "weniger als zehn Personen" fest, wie das Außenministerium am Donnerstag mitteilte. Die Urlauber stünden im Kontakt mit der Botschaft. Insgesamt sind aktuell rund 90 Österreicher registriert, die sich im Moment in Peru aufhalten.

Wegen der gewaltsamen Proteste gegen die Absetzung und Festnahme des linksgerichteten Präsidenten Pedro Castillo war zuvor die Bahnstrecke zwischen der Weltkulturerbe-Stätte und der Stadt Cusco gesperrt worden. Die gut hundert Kilometer lange Bahnstrecke ist der einfachste und meistgenutzte Weg, um zum Machu Picchu oder von ihm wieder wegzukommen. Als Grund für die Sperre hatte die peruanische Staatsbahn "PeruRail" am Dienstag Sicherheitsbedenken angegeben und auf Demonstrationsaufrufe verschiedener Organisationen in Cusco verwiesen.

Ausnahmezustand in Peru

In der kleinen Stadt Aguas Calientes am Fuße des Machu Picchu hingen deshalb hunderte Touristen fest. "Wir kommen hier nicht weg", sagte die Israelin Gale Dut einem AFP-Journalisten. "Ich bin mit meinen Kindern unterwegs, es ist wirklich ein Problem." Sie wolle nur "in aller Sicherheit" aus Peru ausreisen, aber das sei im Moment nicht möglich.

In Peru gibt es seit Tagen Proteste gegen die Absetzung und Festnahme von Castillo sowie die Amtsübernahme durch die neue Präsidentin Dina Boluarte. Angesichts der Gewalt verhängte die Regierung am Mittwoch einen landesweiten Ausnahmezustand.

(APA/AFP)

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